Rezension

Ein guter Abschluss, für eine gute Reihe

Wütender Sturm - Victoria Aveyard

Wütender Sturm
von Victoria Aveyard

zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich dieses Buch auf Englisch gelesen habe und wer sich das auch überlegt, dem kann ich es nur empfehlen. Denn Victoria Aveyard benutzt meistens recht "einfache" englische Wörter, sodass man die Handlungen gut versteht und sich auch die Landschaften gut vorstellen kann. Wenn Wörter unklar sind ist es meist kein Problem sie aus dem Kontext zu erfassen. Allerdings würde ich empfehlen, wenigstens einen Teil vielleicht auf deutsch zu lesen, denn dann sind einem die Fantasybegriffe schon bekannt und man weiß worum es geht.

Jetzt aber zur richtigen Rezension:
Hier ein kleiner Ausschnitt, der mir persönlich das Herz ein wenig gebrochen hat:
"And what do I deserve, Maven?"
"Better than we ever gave you."
(gekürzte Szene)
Schon allein für diesen Ausschnitt, bin ich froh, dass ich War Storm gelesen habe.

Anfangs fiel es mir schwer dran zu bleiben, denn die Handlungen haben sich öfters unnötig in die Länge gezogen. Außerdem mochte ich zwar die multiplen POVs, aber sie unterbrechen teils auch den Lesefluss. Jedoch wurde es mit der Zeit um einiges besser, die Charaktere hatten wieder Allianzen geschlossen, gebrochen und neue Pläne verfolgt. Es kam wieder viel Spannung und noch mehr unerwartete Handlungen ins Spiel und wie Maven so gerne sagt: Jeder kann jeden betrügen! Die Storyline in diesem Buch finde ich sehr gut, allerdings macht sich mich gleichermaßen wütend auf Cal. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass er mir Buch für Buch unsympathischer wird und die Beziehung zu Mare wird so langsam auch ziemlich toxisch. Ob er sie liebt? Für mich ist das hier nicht wirklich zu erkennen, viel zu oft spielt er sich auf, wie ein Samariter und viel zu oft erkenne ich dahinter doch nur Egoismus. Für mich ist seine Entscheidung am Ende des Buch 3 immer noch ein Vertrauensbruch, an alle die ihn wirklich geliebt haben. Da kommen wir schon zum nächsten Punkt. Ich habe mir erhofft, dass wenigstens Mare zu Verstand kommt und ihm mal ordentlich die Meinung geigt und wir in diesem Buch ihre unendliche Wut gegenüber der Welt und Cal mitbekommen. Doch wo ein Löwe erwartet wird, sehe ich nur ein kleines Raubkätzchen. Sie ist wohl zu verliebt um alles klar zu sehen. Fakt ist: In diesem Buch haben mich die anderen Charaktere wirklich mehr überzeugt.
Zum Beispiel Maven: Ihn hielt ich schon immer für einen wahnsinnig gut gelungenen Charakter: Er mag nicht immer gut handeln, doch wenn man genau darüber nachdenkt ist er mit der facettenreichste, spannendste Charakter im Buch. Seine Handlungen kommen oft unerwartet und seine Brutalität setzt dieses Buch auf ein neues Level. Ich möchte keineswegs sagen, dass er mit all den Szenen, die er mit Mare hat, seine Liebe beweist oder sonst etwas. Jedoch kann man doch hinter der steinharten Fassade, die von seiner Mutter erschaffen wurde, auch all die Verzweiflung und seine verkorkste Art von Liebe entdecken.
Meine Meinung: Sollte Mare auch zum Bösewicht werden, wären die beiden ein perfektes Paar, so allerdings halte ich Maven für den besseren Charakter aber Cal für den besseren Freund für Mare.
Fazit: Auf jeden Fall lesenswert, denn die Handlung ist großartig, die Charaktere sind teils aber wirklich schwer nachzuvollziehen und anfangs sind auch ein paar Holpersteine drin. Trotzdem ein guter Abschluss für eine gute Reihe.