Rezension

Ein guter Krimi über Paris zur Zeit der Weltausstellung

Madame ist leider verschieden - Claude Izner

Madame ist leider verschieden
von Claude Izner

Bewertet mit 4 Sternen

Madame ist leider verschieden - ein lapidarer, nüchterner Satz. Und die Madame, um die es sich handelt, spielt in diesem Roman wirklich nur eine Nebenrolle; dem Ende ihres Lebens wird der meiste Platz eingeräumt.

Paris zur Zeit der Weltausstellung, also 1889. Zur Hundertjahrfeier der Revolution wurde innerhalb von zwei Jahren der Eiffelturm gebaut und dieser steht im Mittelpunkt der Weltausstellung. Nach einem kurzen Abschnitt aus einer anderen Perspektive lernen wir zu Beginn den Protagonisten kennen: den Buchhändler Victor Legris. Toll, dachte ich mir, ein historischer Krimi, der in Paris spielt und dann auch noch mit einem Buchhändler als - zu Beginn - unfreiwilligem Ermittler, doch dann geschehen weitere Morde und Victor ist jedes Mal in der Nähe. Aufmerksam auf das Buch wurde ich durch das interessante Cover. Die Opfer scheinen alle an einem Bienenstich zu sterben. Aber wer ist der Täter? Da wäre zum Beispiel Victor Legris japanischer Partner, der ihm und seiner Mutter seit dem Tod des Vaters beisteht. Oder ist es doch eher die Malerin und Karikaturistin Tasha, die ursprünglich aus Odessa stammt? Oder vielleicht - aber nein, ich möchte hier nicht zu viel verraten.

Zwischendurch gibt es immer wieder Einblicke in die kleine Buchhandlung; so taucht unter Anderem Anatole France dort auf und hier und da werden ein paar Zitate eingestreut oder Balzac, Hugo,.... erwähnt.

Claude Izner - hinter diesem Pseudonym stecken die Schwestern Liliane Korb und Laurence Lefèvre, Bouquinistinnen mit eigenem Bücherstand au bord de la Seine, die jeder Parisbesucher kennt. Die Folgebände werde ich sicherlich auch noch lesen.