Ein in der Zielrichtung unverändert gültiges Standardwerk zum Dialog
Bewertet mit 4 Sternen
Nach ihrem gemeinsam mit L. Freeman Dhority verfassten Buch »Miteinander denken. Das Geheimnis des Dialogs« (1. Aufl. 1998) haben Martina und Johannes F. Hartkemeyer hier beim Verlag Klett-Cotta ein zweites Buch zum Dialog vorgelegt. Mit Marginalien, Symbolen für Themenfelder und zahlreichen Abbildungen ist das Buch wieder so sorgfältig geplant und gestaltet wie »Miteinander denken«.
Die Hartkemeyers zeigen die Bedeutung des Dialogs in Kindererziehung und Schule, Politik und Organisationsentwicklung, an Universitäten wie in der Arbeitswelt, bei der Begegnung unterschiedlicher Kulturen und in der Konfliktbearbeitung. Es werden, häufig mithilfe von Interviews, u.a. die Praxis und Ansätze von Jasper Juul, Dan Bar-On, Norm Green, Peter Garrett gezeigt. Martina und Johannes F. Hartkemeyer beschreiben die Grundlagen und Kernfähigkeiten sowie die Haltung des Dialogs, die Arbeit von Dialogprozessbegleitern. Martin Buber und (vor allem) David Bohm gehören zu den »Vätern« des dialogischen Denkens der Hartkemeyers.
Der Dialog als ein den anderen Menschen anerkennenden Ansatz verzichtet auf das Verhältnis von oben und unten, wirkt Machtstrukturen entgegen, auch solchen, die durch unterschiedliche Standards des Wissens bedingt sind (vgl. dazu auch den Aufsatz von Jana Marek und Johannes Schopp in dem Band »Martin Buber neu gelesen«, Lich: Edition AV 2013).
Das Buch von Martina und Johannes F. Hartkemeyer ist ein Standardwerk zum Dialog und in der Zielrichtung unverändert gültig und wertvoll.