Rezension

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*~* Ein kleiner Weihnachtshase *~*

Natürlich ist Lotta ein fröhliches Kind - Astrid Lindgren, Ilon Wikland

Natürlich ist Lotta ein fröhliches Kind
von Astrid Lindgren Ilon Wikland

Bewertet mit 5 Sternen

Heute möchte ich euch ein Kinderbuch vorstellen, was wir die letzten beiden Abende vorgelesen haben. Wir haben es allerdings nur ausgeliehen und Lotta aus der Krachmacherstrasse kannte ich bisher auch nur als Film und nicht als Buch von Astrid Lindgren. Ich gestehe, dass ich das Buch zwar ganz nett finde, aber die kleine Lotta aus dem gleichnamigen Filmen total bezaubernd finde, daher war ich eher enttäuscht vom Buch, obwohl es diesselbe Geschichte enthält. Mir fehlen einfach die fröhlichen Farben, die ein Kinderbuch so ansprechend machen, hier wirkt alles so düster und von der Geschichte mal abgesehen, die sich in dem Buch verbirgt, wenig ansprechend. Meine Tochter sieht es scheinbar anders, denn ihr hat es gefallen und sie will immer wieder "Lotta" lesen. In einer Amazon Rezension habe ich gelesen, das die Zeichnungen von Ilon Wiklands, besonders liebevoll dargestellt sind, aber das kann ich nicht bejahen, denn mir fehlt da einfach die Farbe. 

Die Geschichte aus meiner Sicht erzählt: 
Das Buch beginnt mit "Ich bin so böse auf Euch" und zwar hat Lotta den ganzen Vormittag darauf gewartet, das ihre Geschwister von der Schule nach Hause kommen und die Ferien beginnen und nun sind sie zu einer Geburtstagsfeier eingeladen und können sich nicht mit ihr als Osterhexen verkleiden. Scheint ein ähnlicher Brauch zu sein, wie bei uns St. Martin, denn dort wird dann auch von Haus zu Haus gezogen und die Kinder bekommen Bonbons für ihren Gesang. "In Schweden verkleiden sich die Kinder zu Ostern als Osterhexen (påskkärring) mit Schürzen, Kopftüchern und aufgemalten Sommersprossen sowie roten Wangen. Sie gehen von Haus zu Haus, verteilen selbstgemalte Osterkarten und freuen sich über Süβigkeiten als Dank. Dieser Brauch geht zurück auf den Glauben dass die Hexen in der Nacht zum Gründonnerstag (skärtorsdag) auf ihren Besen zum "Blåkulla", dem blauen Hügel, fliegen um gemeinsam zu feiern. Er gleicht unserem deutschen Brauch dass die Hexen auf ihren Besenstielen zum Blocksberg fliegen. "(Quelle: www.inschweden.se) Woanders habe ich gefunden, das die Kinder mit einem Kessel um die Häuser ziehen und ganz viel Krach machen, bis der Kessel mit Bonbons voll ist. Im Lottabuch wird gesungen. Es scheint also in Schweden verschiedene Bräuche zu geben. Ich will aber nicht ausschweifen, sondern die Geschichte weitererzählen. Lotta langweilt sich nun und geht spazieren, erst besucht sie ihre Mutter, die in der Küche die Gardinen aufhängt und dann die Nachbarin Tante Berg. Diese hat ihre Brille verlegt und Lotta hilt suchen. Die Brille liegt im Schuppen auf einer großen Holztruhe. Als Lotta durch die Krachmacherstrasse zieht, betritt sie auch den Süßigkeitenladen und trifft dort auf Vassilis, den Ladenbesitzer. Der Laden ist komplett leergeräumt und nur eine große Holzkiste ist vorhanden auf der sitzt Vasillis und weint. Er hat alles verkauft und will nun zurück nach Griechenland fahren in seine Heimat, da die Kinder im Dorf einfach zu wenig Bonbons essen dürfen. Immer nur am Samstag und das ist einfach zu wenig, daher hat Vassilis alles verkauft und in seinen Laden kommt eine Frau, die Spielzeug verkauft. Nun heult auch Lotta und Vassillis tröstet sie damit, das er sagt: "Lotta nicht weinen, du bist doch immer so ein frohlich Kind gewesen." Ich hab mich nicht verschrieben, denn er sagt wirklich frohlich und dann schenkt er Lotta 2 große Tüten mit Schokoweihnachtsmännern, Engel, Marzipanschweinchen und Schneemännern. Lotta kann die Tüte kaum tragen, aber sie ist sehr willenstark. Nur blöd, das jetzt Mia-Maria nach ihr ruft, denn wohin mit den Tüten. Ihre Geschwister sollen sie vorerst nicht sehen, also werden sie erst hinter einem Busch versteckt. Mia-Maria und Jonas wollen sich nun doch noch als Hexen verkleiden und um die Häuser zeiehn um Bonbons zu sammeln, aber Lotta sagt erstmal Nein, denn sie muss doch ihre Überraschung noch gut genug verstecken und ihre Geschwister glauben zunächst, Lotta ist einfach nur sauer. Während sich die beiden Geschwister als Hexen verkleiden, versteckt Lotta ihre Ausbeute in Tante Bergs Schuppen, in der großen Holztruhe, wo sie vorher die Brille gefunden hat. das ist ein tolles Versteck und Lotta murmelt vor sich hin: Hoffendlich verrate ich Jonas und Mia-Maria nicht, was in der Holztruhe ist. Nun will sie natürlich als Hexe verkleidet ihre Geschwister begleiten, aber überall wo sie anklingeln, gibt es keine Bonbons mehr und sie kommen mit leeren Taschen wieder nach Hause. Es war einfach schon zu spät geworden, da Jonas und Mia-Maria ja unbedingt zur Geburtstagsfeier mussten. Das haben sie nun davon. Enttäuschung und leere Taschen. Als dann der Vater noch eröffnet, das er keine Ostereier bekommen hat, da Vassillis den Laden geschlossen hat, sind die beiden größeren Geschwister noch enttäuschter, denn Ostereier wurden doch immer am Samstag gesucht und nicht erst am Ostersonntag. Lotta meint nur, warum der Vater sich denn Sorgen macht, die Ostereier bringt doch der Osterhase, aber Jonas klärt sie schnell darüber auf, das der Vater der Osterhase ist und auch der Weihnachtsmann. Wahrscheinlich ahnt ihr, was jetzt kommt? Richtig, am Samstag versteckt Lotta draussen im Garten an der Schaukel die Weihnachtsmänner, Marzipanschweinchen, Engel und Schneemänner und der Jubel ist groß. Nur die Eltern sind etwas ratlos, denn sie waren es nicht, die die Schokolade bzw. das Marzipan im Garten verteilt hat. Lotta gefällt die Überraschung so gut, das sie am liebsten jeden Tag so eine Überraschung für ihre Familie hätte. Die Geschwister lachen sich halb scheckig über den kleinen Weihnachtshasen. Und Lotta meint: " Ich bin ein frohlich Kind, das hat Vassillis gesagt, und gerade jetzt bin ich besonders fröhlich! " 
Ende 

Da es sich hier um ein Kinderbuch handelt, ist es denke ich kein Problem, die Handlung komplett zu erzählen, denn ich will ja schliesslich klaramachen, daß die Handlung einwandfrei und kindgerecht ist. Das einzige was mich gestört hat, sind halt die Zeichnungen, die mir wirklich nicht gefallen, daher gibt es von mir einen Punktabzug, aber da es meine persönliche Meinung ist, kann es bei jemand anders natürlich ganz anders aussehen. 
Die Geschichte ist echt knuffig und es ist und bleibt auch nicht das einzige Lottabuch, was wir uns kaufen bzw. ausleihen werden. Astrid Lindgren hat da schon was sehr niedliches geschaffen und "Na klar, Lotta kann radfahren" z.B gehört zu meinen absoluten Lieblingskinderbüchern. Da sind auch die Zeichnungen ganz anders. Bei diesem Buch ist nur der Einband richtig schön und ansprechend gemacht. Die Bilder innen wollen mir einfach nicht gefallen. 

Die Geschichte beiinhaltet jetzt zwar keine Lehre, aber es ist doch schön, daß Lotta das Osterfest retten kann. Erst gab es keine Bonbons und das Eiersuchen sollte auch um einen Tag verschoben werden, da kamen die Geschenke von Vassilis gerade recht um die anderen doch noch zu überraschen. Geteilte Freude ist oft größer, als wenn man alles für sich alleine behält. Klar muss man Kindern den Brauch der Osterhexen erklären, da es so bei uns nicht bekannt ist, aber mit Hilfe des Internets ist auch dies möglich. Meine Tochter ist noch recht klein und stellt noch nicht so viele Fragen, daher musste ich auch noch keine beantworten. 

Ich spreche natürlich eine Kauf bzw. Lesempfehlung aus!, denn meiner Tochter hat die Geschichte sehr, sehr gut gefallen!