Rezension

Ein komplexer Krimi

Der Tod kommt nach Vorarlberg -

Der Tod kommt nach Vorarlberg
von Marlene Kilga

Bewertet mit 5 Sternen

„Der Tod kommt nach Vorarlberg“ ist der 5. Teil der Reihe rund um die Abteilungsinspektorin Fleur Günther und den Chefinspektor Heinrich Finster und spielt wie die Vorgänger in und um die schöne Stadt Feldkirch.

 

Im Zuge der Hysterie um Bären und Wölfe sorgt eine Sichtung eines angeblichen Eisbären für gehörige Aufregung. Eisbären mitten in den Alpen? Nicht der ursprüngliche Lebensraum dieser Gattung. Aus Zoo oder Zirkus ist auch keiner abgängig.

 

Doch bevor Günther und ihr Kollege Schwärzler die beiden Mountainbiker, die den Eisbären gesehen haben wollen näher befragen können, werden sie zu einem Toten gerufen. Und der wird nicht der einzige bleiben, dessen Tod untersucht werden muss.

 

Blöderweise ist der gemeinsame Chef, Heinrich Finster, auf Kur und so muss Fleur die Ermittlungen alleine koordinieren. Zusätzlich sorgen die Gegner der sogenannten „Feldkircher Spinne“, einem geplanten unterirdischen Straßenkreuz, das für den oberirdischen Autoverkehr eine Erleichterung bringen soll, für ziemlichen Aufruhr, zumal sie von Reichsbürgern unterstützt, die jedoch ihre ganz eigenen Ziele verfolgen.

 

Daneben gibt es noch geheime, verdeckte Ermittlung gegen Wilderer, die für Spannungen innerhalb der Familien der Ermittler sorgt.

 

Meine Meinung:

 

Wie schon die Vorgänger habe ich auch diesen Krimi sehr gerne gelesen, zumal es wenige Krimis aus dem Ländle, also aus Vorarlberg gibt. Die Stadt Feldkirch kenne ich ganz gut und das Verkehrsaufkommen in den engen Gassen der Stadt ist schon ein echtes Problem für die Bewohner. Ob das unterirdische Tunnelsystem, das von vier Seiten, also von Tisis, Altenstadt, Tosters und der Felsenau zu einem unterirdischen Kreisel vorangetrieben wird, wirklich bis 2030 fertiggestellt werden kann. wage ich ein wenig zu bezweifeln. Jedenfalls eignet sich dieses Mega-Projekt hervorragend als Kulisse eines Krimis, ebenso wie die Diskussionen um Bär und Wolf. Da geraten andere Themen wie Wilderei oder Schmuggel ziemlich in den Hintergrund.

 

Der Krimi ist sehr komplex und beschäftigt sich auch mit den Verwandten der Ermittler, die mitunter eine ganz andere Einstellung zu Bären, Wölfen, Wilderei oder der Spinne haben.

 

Wie schon in den Vorgängern trifft man sich gerne bei Martha in der „WEIN.LESE“, einem Mix aus Buchhandlung und Weinstube.

 

Die zahlreichen Charaktere sind wieder sehr gut herausgearbeitet. Manche davon sind, aus unterschiedlichsten Gründen in eine Dimension abgeglitten, die selbst kaum mehr beherrschen und sie zum Spielball anderer machen.

 

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig bis rasant. Nach zahlreichen, mitunter erstaunlichen Wendungen, erfährt der Leser eine schlüssige Aufklärung.

 

Fazit:

 

Gerne gebe ich diesem vielschichtigen Krimi 5 Sterne.