Rezension

Ein Krimi der die Sehnsucht weckt....

Mord am Lago Maggiore -

Mord am Lago Maggiore
von Alexandra Holenstein

….aber natürlich nicht aufs Morden oder andere Verbrechen sondern nach einem Urlaub am Lago Maggiore, insbesondere in dem idyllischen Örtchen Ascona.

Doch ganz so idyllisch ist es dann doch nicht, denn die traumhafte Stimmung in diesem kleinen Paradies, an das sich Tabea und ihr Mann Ludwig nach ihrem Umzug aus Zürich langsam gewöhnen, wird abrupt durch ein Verbrechen gestört. Das Opfer: Herbert Kummer, Tabeas unliebsamer Schwiegervater, der nicht nur ihr furchtbar auf die Nerven gegangen ist, sodass sie sich nie 100%ig im neuen Zuhause wohlfühlen konnte, sondern auch den wenigen weiteren Menschen in seinem Umfeld. Wäre da nicht der Mord, könnte der Haussegen in der Villa wieder gerade hängen, aber so lange der Täter nicht gefasst ist, wird das wohl nicht so schnell passieren. Also stürzt sich Tabea in die Ermittlungen und deckt dabei so manches Geheimnis über ihren Schweigervater auf. Der ermittelnden Kommissarin gefällt das natürlich gar nicht aber auch der Mörder wird auf Tabeas eigenmächtige Ermittlungen aufmerksam und fühlt sich bedroht.

Ich, die schon lange Mal an den Lago Maggiore wollte, wurde natürlich gleich aufgrund des Titels und des wunderschönen, aber zugleich schlichten, Covers direkt auf das Buch aufmerksam. Jedes Mal, wenn ich das Cover sehe, würde ich am liebsten sofort ins Auto steigen und losfahren. Natürlich sollte man ein Buch nicht nur nach dem Äußeren beurteilen, sondern auch nach dessen Inhalt. Auf diesen wird man durch den Klappentext sehr neugierig, ohne dass dieser allzu viel verrät, sodass man beim Miträtseln seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Es handelt sich bei diesem Krimi, um einen der sanfteren Natur, also wer auf Blut und Gemetzel steht ist hier falsch. Lesern, denen wie ich nicht nur die Tat und die Aufklärung an sich wichtig sind, sondern denen auch das Setting am Herzen liegt, sind hier allerdings genau richtig. Bei mir muss das Ganze, drumherum stimmen, sodass das Hauptaugenmerk nicht nur auf der Tat liegt, sondern auch auf den Menschen und der Landschaft. Und die Autorin Alexandra Holenstein, die mir bis dahin leider unbekannt war, hat ein Talent für herrliche Landschaftsbeschreibungen und authentische Charaktere, die zwar die unterschiedlichsten Emotionen hervorrufen, aber eins haben sie gemeinsam, sie wirken so echt, dass ich sie mir bildlich vorstellen konnte und ich mich nicht wundern würde, wenn ich ihnen am Lago Maggiore begegnen würden.

Als Leser erleben wir abwechselnd die Handlung aus der Sichtweise von Tabea und ihrem Mann Ludwig, was sehr praktisch ist, da beide zueinander nicht immer voll und ganz offen sind. Dadurch erhält man als Leser einen umfangreichen Einblick in die beiden Persönlichkeiten und deren Tätigkeiten. An der Aufklärung des Mordes ist man jedoch auch nicht näher, da bleibt es bis zum Ende spannend. Auch wenn viele Täter in Frage kommen, gibt die Autorin keinen verfrühten Hinweis, was es für mich noch spannender gemacht hat und einen guten Kriminalroman ausmacht. Bis zum Schluss war ich ahnungslos, jedoch hat am Ende alles Sinn gemacht.   

Die Handlung erschien mir sehr kurzweilig, sodass das Buch leider viel zu schnell beendet war. Dennoch konnte ich viele spannende Stunden mit ihm verbringen, in denen ich im Verlauf der Handlung auch das ein oder andere Mal schmunzeln musste, denn neben den erfrischenden Beschreibungen der Umgebung und natürlich der Aufklärung des Mordes hat die Autorin noch eine ordentliche Brise Humor in den Handlungsstrang miteingewebt. Dieser ist immer genau richtig platziert, sodass mir das Lesen sehr viel Vergnügen bereitet hat. Auch der Schreibstil hat für mich dazu beigetragen, denn er liest sich locker leicht, ohne zu dick aufzutragen, sodass die Seiten im wahrsten Sinne des Wortes nur so dahinflogen.

Eine klare Leseempfehlung meinerseits und ich hoffe bald mehr von der Autorin lesen zu können!