Rezension

Ein Krimi zum miträtseln

Nell Drury und die Kunst des Todes -

Nell Drury und die Kunst des Todes
von Amy Myers

Bewertet mit 2.5 Sternen

~Nell Drury und die Kunst des Todes von Amy Myers ~

Kent 1926

In das Herrenhaus nahe Wychbourne Court ziehen neue Eigentümer: Das Ehepaar Saddler.

Kurz nach ihrem Einzug wird dort ein Kunstfestival organisiert, zu dem alle Bewohner Wychbourne Courts eingeladen sind.

Das Spektakel nimmt jedoch ein tragisches Ende: Lady Saddler wird tot aufgefunden. Für die hiesige Polizei steht der Täter sofort fest: Es muss der Kammerdiener Mr. Briggs gewesen sein, immerhin wurde er neben der Leiche aufgegriffen und gestand die Tat auch sofort. Nell Drury glaubt an seine Unschuld, sie kennt Briggs und vermutet sein Geständnis war nur eine Folge seines Kriegstraumas. Nun bleibt ihr nichts anderes übrig, als selbst den wahren Täter zu ermitteln.

Der Einstieg in den Roman fiel mir nicht leicht. Ich war von der Flut an Namen etwas überfordert. Gerade zu Beginn wurden viele Protagonisten vorgestellt. Die Tatsache, dass sie meist mit Vor- und Zunamen, sowie deren Stellung in den verschiedenen Herrenhäusern (die auch alle Namen haben) vorgestellt wurden, machte es mir nicht gerade leichter. Es gibt zwar zu Beginn des Romans eine Auflistung der Protagonisten, aber es wurden nicht alle Personen darin aufgeführt. Außerdem ist es für E- Bookleser nicht gerade praktisch, ständig hin und her zu blättern.

Gegen Mitte des Romans nahm die Handlung an Fahrt auf. Da Nells Ermittlungen vor allem aus Befragungen bestehen, kann man als Leser gut miträtseln und selbst Schlüsse ziehen. Das mochte ich sehr und das Lesen machte mir richtig Spaß. Durch die unvorhergesehenen Wendungen und Bezüge in die Vergangenheit, wurde der Fall immer komplexer. Bis zum Schluss hatte ich zu knobeln, wer der Täter sein könnte.

Ich persönlich fand Nells ständige Analogien zwischen dem Kochen und ihren Ermittlungen etwas störend. Sie passten für mich irgendwie nicht richtig zu der klugen Frau, die sie sonst darstellte.

Trotz meiner Schwierigkeiten zu Beginn des Romans, hat mir der Roman gefallen. Er beruht auf klassischer Detektivarbeit, weswegen ich ihn auch Fans von Doyle, Marple, Galbraith und co. empfehlen kann.