Ein langes, facettenreiches Essay.
Bewertet mit 4 Sternen
Joan Didion ist die Ikone unter den kalifornischen Schriftstellerinnen. Ihre intelligenten Bücher erzählen viel von Amerika. Woher ich kam ist ein guter Beweis dafür. Die vermeintliche Ahnenchronik entpuppt sich bald als komplexes Buch über die Geschichte, die Gesellschaft und Kultur Kaliforniens. Didion bezieht unterschiedliche
Aspekte in ihrem Kalifornienportrait ein, zum Beispiel auch die Literatur anhand konkreten Beispielen: Jack London und William Faulkner. Erstaunlicherweise analysiert sie sogar ein eigenes Buch „Menschen am Fluß“ ausführlich.
Nicht alle Details sind ohne Vorkenntnisse über die kalifornische Geschichte einfach zu verstehen, aber immer hin beeindrucken Didions messerscharfe Analyse durchgehend. Auch im Abschnitt über den Maler Thomas Kinkaid, der sich selbst als Maler des Lichts verkaufte, sind ihre Erkenntnisse enthüllend.
Im letzten Abschnitt schreibt sie auch noch bewegend über ihre Familie, über ihre Mutter und Vater sowie über ihre Adoptivtochter.
Joan Didion zu lesen, lohnt sich!