Rezension

Ein Leben als Greif oder Mensch?

Das Amulett der Greife - Janika Hoffmann

Das Amulett der Greife
von Janika Hoffmann

Bewertet mit 4 Sternen

Ein sehr schönes Lesepaket mal über ganz andere magische Wesen als üblicherweise, detailreich und bunt.

Zitat »Wer bist du, dass du über mein Leben oder meinen Tod urteilen darfst?« 

Nachdem Charly auf der Flucht von einem missglückten Date einen Unfall hat, ist für sie nichts mehr, wie es war. Als sie erwacht, findet sie sich in Aréa wieder – und sie wurde in einen Greifen verwandelt!
Gestrandet in einer fremden Welt und einem fremden Körper, muss sie um ihr Leben kämpfen. Denn das Amulett, das sie nach Aréa gebracht hat, droht sie umzubringen.

Auf ihrer Suche nach einem Ausweg begleitet sie ausgerechnet der Wolfsgreif Lero, der kein Geheimnis daraus macht, dass er sie verachtet. Doch ohne seine Hilfe ist Charly verloren! Wieder einmal von ein sehr guten Coverdesignerin Marie Graßhoff.

Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen, sehr detailreich.

Das Cover Wirkt fantastisch mit dem großen Katzenkopf vor dem hellen in gelb gehaltenen Hintergrund. Schön auch die beiden, in schwarzen Umrissen darüber fliegenden Greifen. Und selbst in dem Kopf sieht man eine bergige Landschaft. Ein kleines ansprechendes Meisterwerk was auch als Poster gut wirken würde und absolut treffend zum Romaninhalt passt.

Der Klappentext macht neugierig auf einen spannenden und fantastischen Roman über Greifen.

Fazit: 
Der Roman zeigt mal wieder dass aus einem missglückten Date / Unfall auch ein spannendes und magisches Abenteuer entstehen kann. Am Beispiel von Charly kann man dies gut verfolgen. Ist sie zu Anfang als leicht zu beeindruckendes und naives Mädchen dargestellt, die Warnungen ihrer besten Freundin in den Wind schlägt. Muss sie spätestens nach dem Fall in der Fabrik und dem wieder erwachen in eine fremde Welt und einem anderen Körper viel Mut und Durchhaltvermögen beweisen. Sie lernt mit Hilfe von Lero das Leben eines Greifs kennen. Und es gibt auch noch verschiedene Greifarten. Was natürlich nicht immer einfach ist und sie will ja auch wieder zurück. Wenigsten zu Anfang ... Die Autorin führt uns sehr detailreich durch die Lebensweise der Greife und die Welt Aréa, an manchen Stellen führt das leider zu einem kurzen Spannungsabfall – es ist etwas zu viel. Hier wäre etwas weniger doch etwas mehr gewesen. Aber jeder setzt da andere Prioritäten! Man kann sich gut in Charly: ihre Gefühle und Ängste hineinversetzen. Auch die anderen beiden Greifen Lero (wolfsartig-Canide) und Akera (katzenartige). Beeindruckend war auch die alte Chasmé für mich – mit ihrer Weisheit und vor raus Schau. Selbst die leisen Töne in Richtung Romantik und Humor kommen nicht zu kurz. Ansonsten ein sehr schönes Lesepaket mal über ganz andere magische Wesen als üblicherweise. Ein sehr ansprechendes Cover, ein neugierig machender Klappentext und ein schöner Roman.