Rezension

Ein Leben auf Reisen

Pocketguide für Globetrotter - Laura Pattara

Pocketguide für Globetrotter
von Laura Pattara

Bewertet mit 3 Sternen

Ich bin sicher, der ein oder andere hat auch schon mal davon geträumt: alles hinzuwerfen, sich auf Reisen durch die Welt zu begeben und das - für immer vielleicht? Wenn da nur nicht all diese Probleme wären, die sich vor einem auftürmen. Woher das Geld nehmen? Wohin mit all dem Besitz? Wie geht das eigentlich - dieses ewige Reisen? Bei einem Urlaub ist ja alles klar, man bucht, man macht das, was man sich vorgenommen hat und nach ein bis drei Wochen kehrt man nach Hause zurück und sortiert erst mal seine Fotos, um zu sehen, wo man eigentlich gewesen ist und was man überhaupt getan hat. ;)

Doch ist man überhaupt für ein ständiges Wanderleben geeignet? Wie finanziert man so eine Leidenschaft? Und wie geht man mit all den Problemen um, welche die Welt für uns bereit hält? Die politischen, die religiösen, die kulturellen - wie nimmt man all die Hürden, die Menschen voneinander trennen?

Laura Pattara ist seit zehn Jahren auf Achse, seit ein paar Jahren davon mit ihrem Lebensgefährten Chris, der sogar noch länger unterwegs ist. Sie berichtet von dem Reisefieber, das diese modernen Nomaden vorantreibt, von Hindernissen, Knüppel, die zwischen den Beinen geworfen werden, aber auch von all den positiven Erlebnissen, welche die Reisenden erfahren durften. Das macht sie in einem flüssigen Schreibstil, der sich gut lesen lässt, und mit kurzen Kapiteln, so dass man jederzeit innehalten kann, so man denn möchte.

Trotzdem hat mir dieses Buch nicht ganz geben können, wonach ich Ausschau hielt. Nicht, weil ich nicht zur Zielgruppe gehören würde - wäre ich nicht reiseinteressiert, hätte ich nie das Buch haben wollen -, sondern weil ich es zu oberflächig fand. Da ich selbst schon einige, auch längere Reisen und auch in abgelegenere Gebiete, unternommen habe, bot mir dieser Ratgeber nichts oder nur wenig Neues, das zu überdenken wäre. Gerade die interessanten Fragen betreffend Visa, Versicherungen, Grenzübergänge, Arbeitssuche hätte ich gern tiefergehend betrachtet gesehen - und dass man freundlich zu Ordnungshütern ist und sie eher anlächelt als anschreit - ist, mit Verlaub, wohl selbsterklärend. Überhaupt wurde mir zu viel und auch zu wiederholt auf selbstverständliche Dinge eingegangen, die wirklich wichtigen Angaben, die man wissen sollte, wurden höchstens angekratzt.

Fazit: Nett zu lesen, doch für erfahrene oder auch nur interessierte Reisende nichts Neues unter der Sonne.