Rezension

Ein Leben zur Zeit der Inquisition

Die Hexe und die Heilige - Ulrike Schweikert

Die Hexe und die Heilige
von Ulrike Schweikert

Bewertet mit 5 Sternen

Erschütternd und spannend

Deutschland am Vorabend des 30-jährigen Krieges: Als die Zwillinge Sibylla und Helena im Alter von fünf Jahren den Tod des Vaters vorhersehen, werden die Schwestern, die nur Unglück zu bringen scheinen, getrennt. Während die tugendhafte Helena in einem Kloster aufwächst, wird ihre eigenwillige Schwester Sibylla zur Hebamme ausgebildet. Als Vertraute des Vogts lernt sie die dunklen Geheimnisse der Mächtigen kennen. Doch dieses Wissen ist gefährlich, und bald rüsten die Häscher der Inquisition zur Hexenjagd. (Klappentext)

In diesem Roman geht es um die Schilderung der Machtverhältnisse in der Zeit vor dem 30jährigen Krieg, als persönliche Interessen unter dem Mantel der Hexenverfolgung brutal durchgesetzt wurden. Am Beispiel der Sibylla Schenckh wird glaubhaft die Willkür der herrschenden Oberschicht dargestellt.

Der Schreibstil ist bildhaft und flüssig. Die Charaktere werden klar umrissen, aber haben immer damit zu kämpfen, dass das rechtliche Empfinden durch die Möglichkeit, Behauptungen aufzustellen ohne Beweise zu liefern, auf den Kopf gestellt wird. Durch Widerspruch gegen die Obrigkeit begab man sich automatisch in Lebensgefahr.

Mein Fazit:

Das Buch erzeugt im Leser Verständnis für die Reformationsbewegung, die schließlich zum 30jährigen Krieg wurde.

5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.