Rezension

Ein lesenswerter Wohlfühlroman mit einem traumhaften Setting und einer spannenden Reise ins Griechenland der 1960er-Jahre

Die verheimlichte Tochter -

Die verheimlichte Tochter
von Soraya Lane

Bewertet mit 4 Sternen

Als begeisterte Leserin einiger Bücher der »Die sieben Schwestern«-Reihe war ich sehr neugierig auf diesen Roman, der thematisch und schriftstellerisch an die Reihe von Lucinda Riley erinnert. Tatsächlich würde ich dieses Buch im selben Genre einordnen, auch wenn einige, kleinere Unterschiede zur bekannteren Serie bestehen. Dennoch muss sich das Werk von Soraya Lane nicht verstecken, es konnte mich sehr gut unterhalten. Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen.

Darum geht's in »Die verheimlichte Tochter«:

»Schon lange hat Ella das Gefühl, dass in ihrem Leben etwas fehlt. Es erscheint ihr wie ein Zeichen, als sie von einem ehemaligen Londoner Frauenhaus eine mysteriöse Schachtel überreicht bekommt, auf der der Name ihrer verstorbenen Grossmutter steht. Die Schachtel enthält lediglich ein verblichenes Foto aus Griechenland und ein altes Notenblatt.

Ella nimmt sich spontan eine Auszeit, um dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Bei ihren Recherchen zu dem Notenblatt lernt sie den charmanten Pianisten Gabriel kennen, der das Lied darauf erkennt. Das Foto wiederum führt Ella auf eine kleine griechische Insel. In einem malerisch gelegenen Häuschen am türkisblauen Meer entdeckt sie nicht nur ihre lange vernachlässigte Kreativität wieder: Zusammen mit Gabriel kommt Ella ihrer tragischen Familiengeschichte auf die Spur und dem Geheimnis um eine verbotene Liebe. Kann das Erbe ihrer Grossmutter Ella auch einen neuen Weg in die Zukunft weisen?«

Original-Klappentext

 

Meine Meinung:

Was mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat, war der mitreissende und flüssige Schreibstil. Schon nach wenigen Seiten war ich mitten in der Geschichte angekommen, und ehe ich mich versah, war das Buch auch schon zu Ende. Und während des Lesens konnte ich den Roman kaum zur Seite legen - dafür ein grosses Kompliment an die Autorin! Wie bei solchen Familiengeschichten üblich, bewegt sich die Storyline auf zwei Zeitebenen sowie in unterschiedlichen Ländern. Ausserdem wird die Geschichte aus den Perspektiven der beiden Protagonistinnen erzählt. Da diese Wechsel jeweils zu Beginn eines Kapitels angekündigt werden, hatte ich kein Problem, der Story zu folgen.

Ella als junge, erfolgreiche Kunsthändlerin in London war mir ebenso sympathisch wie Alexandra, die junge Tochter des Beraters der griechischen Königsfamilie in den 1960er-Jahren. Beide Frauen scheinen auf den ersten Blick unterschiedlich zu sein und an komplett anderen Punkten in ihrem Leben zu stehen. Dennoch haben sie auch einiges gemeinsam und erleben teilweise ähnliche Situationen. Besonders Alexandra wird im Alter von 12 Jahren mit schlimmen Schicksalsschlägen konfrontiert, die ihr nachfolgendes Leben nachhaltig prägen. Sowohl Alexandra als auch Ella machen im Verlaufe des Romans eine kleine Entwicklung durch, was ich sehr schön mitzuverfolgen fand.

Auch die Nebencharaktere nehmen eine prägende Rolle in diesem Roman ein und wurden authentisch dargestellt. Dazu zählen z.B. Alexandras und Ellas Familie und ihre Freundinnen. Aber natürlich lernen sie auch zwei attraktive Männer kennen, die uns während eines Grossteils der Geschichte begleiten.

Das Setting des Romans ist sowohl in London als auch in Griechenland angelegt. Besonders bei Ellas Reise auf eine griechische Insel sind bei mir richtige Urlaubsgefühle aufgekommen, es war so schön, sie dorthin zu begleiten und eine Weile dem Alltag zu entkommen. Aber auch die Beschreibungen der Londoner Stadt waren anschaulich, sodass ich mir eine gute Vorstellung davon machen konnte.

Im Zentrum dieses Romans steht die Familiengeschichte von Ella und Alexandra, wobei wir u.a. in die 1960er-Jahre eintauchen. Geschickt wurden historische Ereignisse in die Geschichte eingeflochten, z.B. der Untergang der griechischen Königsfamilie. Da mir diese Ereignisse bisher nicht bekannt waren, konnte ich auch einiges dazulernen. Ebenso wichtig für die Geschichte sind die klassische Musik und die Kunst sowie auch die Liebe.

Die Geschichte von Ella und Alexandra konnte mich sehr gut unterhalten, und an einigen Stellen habe ich richtig mit den Protagonistinnen mitgefühlt. Dennoch hat es mir manchmal ein wenig an Tiefe gefehlt. Auch die Rätsel und Geheimnisse, die im Roman aufgezogen wurden, wurden meiner Meinung nach etwas zu schnell und simpel aufgelöst. Dafür gibt es einen kleinen Punktabzug.

 

Fazit:

»Die verheimlichte Tochter« ist der dritte Teil einer lesenswerten Reihe, die durchaus mit der bekannten Serie von Lucinda Riley mithalten kann. Überzeugen konnten mich vor allem der mitreissende Schreibstil, die spannende Story und das malerische Setting. Da es mir manchmal ein wenig an Tiefe gefehlt hat, gibt es vier Sterne.