Rezension

Ein lesenswertes Debüt

Girl a -

Girl a
von Abigail Dean

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein Familiendrama ereignet sich über viele Jahre hinweg inmitten der Gesellschaft und doch von allen unbemerkt. Niemand, der sich wundert, dass Gracie und ihre Geschwister nicht mehr zur Schule gehen und auch sonst im Ort nicht mehr gesehen werden. Es wird weggeschaut, denn das ist viel einfacher, als sich mit den möglichen Ursachen auseinander zu setzen. Nur so kann es passieren, dass die Kinder dem Kontrollzwang ihrer Eltern zum Opfer fallen. Vor allem der Vater kann ungehindert psychische und physische Gewalt anwenden, sie ihrer Freiheit und Menschenwürde berauben. Bis Gracie endlich nach vielen Jahren die Flucht aus dem „Horrorhaus“ gelingt…

Als nun viele Jahre später die Mutter im Gefängnis stirbt, soll Gracie, die zur Erbverwalterin ernannt wurde, entscheiden, was aus dem Haus werden soll. Da sie diese Entscheidung aber nur gemeinsam mit ihren Geschwistern treffen darf, sucht sie diese nach und nach auf und gemeinsam mit ihnen tauchen wir ein in die Vergangenheit, die anfangs noch ganz normal schien, dann aber immer unerträglicher wurde.

Es tut beinahe weh, wie sehr die Geschwister auch heute noch, als erwachsene Menschen, unter den Jahren der Folter leiden und wie wenig sie dazu in der Lage sind, ein „normales“ Leben zu führen.

Ein Buch, bei dem man sich Zeit lassen sollte, denn die düstere Atmosphäre und die fürchterlichen Erlebnisse der Kinder gehen sehr zu Herzen. Ein gelungenes Debüt, das unter die Haut geht.