Rezension

Ein literarisches Meisterwerk

Sinuhe der Ägypter - Mika Waltari

Sinuhe der Ägypter
von Mika Waltari

Bewertet mit 5 Sternen

Wer das (Hör-)Buch noch nicht kennt, der wird vielleicht überrascht sein, dass es der finnische Autor Mika Waltari  bereits im Jahre 1945 geschrieben hat.

Zum Inhalt

Sinuhe ist ein hervorragender Arzt im alten Ägypten, der fast sein ganzes Leben lang durch die fernen Länder des Orients gereist ist. Er wurde schließlich für immer aus Theben verbannt. Vor lauter Einsamkeit und Heimweh beginnt er als alter Mann seine Lebensgeschichte auf Papyri niederzuschreiben:

Die Odyssee des kleinen Sinuhe beginnt mit seiner Aussetzung im Schilf kurz nach seiner Geburt – das Leben als möglicher zukünftiger Pharao wird ihm somit verbaut. Mit viel Glück wird er von dem Armenarzt Senmut und seiner Frau Kipa gefunden und als ihr eigenes Kind aufgezogen. Keiner ahnt zu der Zeit seine wahre Herkunft.

Erst wollte Sinuhe Krieger werden, doch er wurde eines besseren belehrt. Nun sollte er in die Fußstapfen seines Vaters im Haus des Lebens treten und den Beruf des Arztes zu lernen.

Bevor man im alten Ägypten jedoch Arzt werden konnte, musste man als Priester geweiht werden. Von da ab begann eine verwirrende Zeit für Sinuhe, in der er lernte erwachsen zu werden.

Als angehender Priester / Arzt fühlte er sich missverstanden, da er sehr wissbegierig war und vieles hinterfragte – das war jedoch nicht erwünscht. Seine ersten beruflichen Erfolge machte er an der Seite des königlichen Schädelbohrers. Zu dem Zeitpunkt lernte er den späteren Pharao als Jungen kennen – dieser sollte in die Geschichte unter dem Namen Echnaton eingehen.

Als Sinuhe endlich als Arzt tätig werden konnte, kaufte er sich einen Sklaven namens Kaptah. Kaptah war ein kleines Schlitzohr, eine Quasselstrippe würde man heute sagen. Aber er war ein herzensguter Mensch, der Sinuhe treu und ergeben diente und der ihm in der Zukunft ein wahrer oder gar der einzige wahrer Freund werden sollte.

Trotz das Sinuhe so ein cleverer Arzt war, fehlte es ihm an Lebenserfahrung und Menschenkenntnis. Er fällt auf eine wunderschöne ältere Frau namens Nefernefernefer herein, die in um den Verstand und sein ganzes Hab und Gut sowie das seiner Eltern bringt. Aufgrund dessen nehmen sich seine Eltern das Leben. (Der Hörbuch-Abschnitt um Nefernefernefer war übrigens der einzige, der mich etwas genervt hat.)

Voller Schmach und völlig mittellos begibt sich Sinuhe in das Haus der Toten, um dort so lange zu arbeiten, bis er die Schulden für die Einbalsamierung seiner Eltern beglichen hat.

Mit Kaptah macht sich Sinuhe anschließend auf Reisen nach Babylon, Kreta und zu vielen anderen Ländern. Die Könige, Städtenamen und zeitlichen Geschehnisse usw. entsprechen der Realität. Alles ist gut recherchiert – Waltari schildert Sinuhe’s Reiseziele sehr lebendig und detailliert. Es fühlt sich so an, als wäre der Zuhörer mitten im 14. Jahrhundert vor Christus mit dabei.

Mehr möchte ich inhaltlich nicht verraten, außer dass viele Dialoge zwischen Kaptah und Sinuhe sehr amüsant sind und dass man eine Menge Wissenswertes über das altertümliche Ägypten und die anderen Länder im Orient erfährt.

Mein Fazit

Sinuhe der Ägypter – ein literarisches Meisterwerk:  Historische Fakten treffen auf eine spannend erzählte alt-äqyptische Geschichte zu Zeiten Echnatons. Dies könnte mein Lieblingshörbuch 2012 werden.

Meine Bewertung – 5 von 5 Sternen