Rezension

Ein Mann verändert alles

Die Bedrohung
von Wolfgang Hohlbein Heike Hohlbein

Bewertet mit 4 Sternen

Als Anders seinem ungezogenen Welpen in den verbotenen Wald folgt, weiß er noch nicht, dass sich seine Welt für immer verändern wird. Er trifft das Elfenmädchen Madras-von-den-Bäumen, entkommt zusammen mit ihr einem blutrünstigen Nästy und lernt die geheimnisvollen Elfen näher kennen. Doch als Anders zurückkehrt ist ein Fremder im Dorf aufgetaucht und mit ihm hat der Frieden ein Ende. Die Stimmung des Dorfes wird zur offenen Feindschaft gegenüber den Elben und Anders setzt alles daran, um das Schlimmste zu verhindern.

Ein rasant geschriebenes Fantasy-Abenteuer, das einen sehr bitteren Beigeschmack hinterlässt. Wie einfach sind Menschen doch zu verleiten, Schuld bei Fremden zu suchen und einen Krieg anzuzetteln? Wie viel tun Menschen, um Macht an sich zu reißen – so realistisch und so beängstigend. Leider fehlt diesem Buch der leicht ironische Ton, den Hohlbein gerne anschlägt, aber zur Geschichte hätte er auch nicht gepasst. Der Spannungsbogen ist klasse und auch wenn man glaubt, die Charaktere leicht zu durchschauen, ganz so einfach ist die Sache dann doch nicht gestrickt.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Hohlbein hat es wieder geschafft mich zu packen und in eine fremde Welt zu führen. Den fünften Stern kann ich nicht vergeben, da mich zutiefst böse Charaktere und offensichtliche Manipulationen so wütend machen, dass ich am liebsten gar nicht weiterlesen würde. Im Grunde spricht das wieder für die Erzählkunst des Autors, der es geschafft hat, mich so mit den Charakteren und der Geschichte sympathisieren zu lassen. Klare Leseempfehlung für alle Freunde eines kriegerischen Fantasy-Abenteuers!