Rezension

Ein Mitbewohner zum Verlieben

Ein Mitbewohner zum Verlieben - Fiona Winter

Ein Mitbewohner zum Verlieben
von Fiona Winter

Bewertet mit 3 Sternen

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Ein Mitbewohner zum Verlieben“ von Fiona Winter lesen.

Lieben, leben und leiden in einer WG… ;-)

Maja ist über 20 und hat schon einige angefangene Ausbildungen bzw. Studienversuche hinter sich. Aktuell hadert sie mit ihrem Jura-Studium und ist sich fast sicher, dass ein Kunststudium für sie nun wirklich das Richtige ist! Ihr Freund Leon ist davon nicht wirklich begeistert und zieht beziehungsmäßig die Reißleine.
Völlig verzweifelt flüchtet Maja in die WG ihres besten Freunds Daniel, nur um dort das frei vermutete Zimmer von ihrem ehemaligen Schulschwarm Felix bewohnt, vorzufinden.

Felix braucht gerade Abstand zu seinem Leben und ist deshalb bei Daniel untergeschlüpft. Eine chaotische junge Frau, die in seine Zurückgezogenheit platzt und ihn mit allerlei Unannehmlichkeiten konfrontiert, kann er nicht wirklich brauchen.

Die erste Konfrontation zwischen Maja und Felix lässt nicht lange auf sich warten und als dann noch unterdrückte Gefühle ins Spiel kommen, brennt in der WG endgültig die Luft…

Mir hat „Ein Mitbewohner zum Verlieben“ recht gut gefallen. Die Autorin erzählt ihre Geschichte in einem flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil, der es leicht macht in die Handlung abzutauchen.
Mit den Hauptcharakteren hatte ich etwas zu kämpfen…Maja, war mir zu Beginn nicht wirklich sympathisch, da ich sie als recht egoistisch wahrgenommen habe. Im Lauf der Geschichte wandelte sich dieser erste Eindruck und ich kam besser mit ihr klar. Zum Ende des Buchs hatte sie für mich sogar die deutlichste Wandlung durchgemacht und das hat mir gut gefallen.
Felix bleibt anfangs etwas blass und gewinnt erst im Lauf der Handlung an Kontur. Wobei mir bis zum Schluss einige seiner Verhaltensweisen bzw. Argumente nicht so ganz eingeleuchtet haben.

Überhaupt sind alle Charaktere im Buch für mein Empfinden relativ unschlüssig und wankelmütig in ihrem Verhalten, eine Charaktereigenschaft, die fast ein wenig symptomatisch für die jungen Menschen in der heutigen Zeit mit ihrer extremen Auswahl an möglichen Wegen in die eigene Zukunft ist. Das sehe ich auch an meiner 23jährigen Stieftochter und finde es gut, dass die Autorin diesen Aspekt in die Geschichte mit einbringt.

Besonders gut haben mir die Stellen in der Geschichte gefallen, wo Maja und Felix ihre Gefühle zueinander zu lassen. Die Emotionen sind mir immer direkt ins Herz gegangen und ich hatte ein sehnsüchtiges Seufzen auf den Lippen ;-)

„Ein Mitbewohner zum Verlieben“ bietet eine nette Lovestory, die ich gerne gelesen habe, auch wenn ich mit den Charakteren etwas auf Kriegsfuß stand. Von mir gibt es 3 Bewertungssterne.