Rezension

Ein modernes Märchen

Die Nacht des Kranichs - Patrick Ness

Die Nacht des Kranichs
von Patrick Ness

Bewertet mit 5 Sternen

Eine japanische Volkssage im heutigen London

George Duncan wird von einem ungewohnten Geräusch geweckt. Es kommt aus seinem Garten und anstatt sich wieder hinzulegen, treibt es ihn raus, denn er hat noch nie einen solchen Klagelaut vernommen. Was er hinter seinem Haus findet kann er zunächst nicht glauben.

Auf seinem Rasen sitzt ein Kranich mit einem verletzten Flügel. Ein Pfeil hat sich durch das Federkleid gebohrt und hindert das Tier am Weiterfliegen. Langsam nähert sich George dem Vogel und ist fasziniet von seiner Schönheit und Anmut. Er kann helfen und nach einem letzten Schrei entfliegt der Kranich und lässt seinen verblüfften Helfer zurück. 

Am nächsten Tag findet George schnell wieder in den Alltag zurück. Sein eigenes kleines Geschäft, ein Copyshop, fordert ihn. Bis Kumiko den Laden betritt und alles aus den Fugen gerät.

Der Leser liest zwei Geschichten. Einmal die Liebesgeschichte zwischen Kumiko und George, leicht und zart, süß wie die erste Liebe. Dann die von einem Vulkan und einer Dame - brennend, leidenschaftlich und wild. 

Liebe fordert Opfer, Liebe kann einen verzehren und doch will niemand ohne sie leben.

Patrick Ness ist ein grandioser Geschichtenerzähler, der mein Leserherz nach "Sieben Minuten nach Mitternacht" erobert hatte und mich mit diesem neuen Werk wieder absolut begeister hat. Er lässt eine alte japanische Volkssage mit einer modernen Liebesgeschichte verschmelzen und das so selbstverständlich, als gehörten sie einfach zusammen. Eine Geschichte die ein Echo hnterlässt.