Rezension

Ein Mord auf St. Michael’s Mount

Je dunkler das Grab - Mary Ann Fox

Je dunkler das Grab
von Mary Ann Fox

Ein Mord auf St. Michael’s Mount

Im zweiten Band der Reihe verschlägt es die sympathische Gärtnerin Mags Blake auf die Klosterinsel St. Michael’s Mount im wunderschönen Cornwall, wo nicht nur Mags guter Freund Dr. Sam Hawthorne, sondern zugleich auch ein neuer Fall auf sie wartet. Die Inhaberin des Unternehmens „Evergreen Garden Service“ wurde aufgrund ihres Fachwissens und ihrer großen Leidenschaft für die Natur gebeten, über den bezaubernden Garten auf der Insel zu schreiben. Doch Sam und Mags stoßen auf eine Leiche, und über kurz oder lang wird das Duo wieder in die Ermittlungen involviert. Nichts ist so, wie es den Anschein hat, und die beiden Amateurermittler glauben nicht so recht an Beweise, die fingiert scheinen und viel zu konkret auf einen ganz bestimmten Täter hinweisen.

Dieser gemütliche Krimi versetzt den Leser erneut ins wunderschöne Cornwall, wobei der einnehmende Schreibstil und die bildhafte Sprache der Autorin wesentlich dazu beitrugen, mir den Zauber dieser Landschaft und die prachtvolle Gartenanlage auf der Klosterinsel St. Michael’s Mount vor Augen zu führen. Mary Ann Fox ersann einen interessanten Kriminalfall, legt jedoch das Hauptaugenmerk definitiv auf die liebevoll charakterisierten Figuren ihres Buches. Ihre Interaktionen und die gemütlichen Ermittlungsarbeiten haben mich bestens unterhalten und mir sehr gut gefallen.

Der charmante Historiker Dr. Sam Hawthorn und die Hauptfigur Mags fungieren als Hobby-Ermittler und tragen zur Klärung des Falles bei, wobei sie jedoch auch eine gewisse gegenseitige Anziehungskraft nicht leugnen können. Es hat mich darüber hinaus gefreut, Miss Clara, Mags Vermieterin und wohlmeinende Freundin aus dem Vorgängerband sowie dem Ermittlerduo Sergeant Mary Shifter und Inspector Johnson wieder zu begegnen. Zudem wird behutsam ein kleines Stück von Mags Vergangenheit gelüftet, als sie zum ersten Mal seit dem Tod ihres Vaters versucht, etwas über ihre verschwundene Mutter in Erfahrung zu bringen. Mary Ann Fox stellt ihrer Protagonistin Nebenfiguren zur Seite, die ich als überzeugend und interessant gezeichnet empfand. Meine besondere Sympathie galt Elsa Sand, die in ihrem Pub Mags Bekanntschaft macht und nichts über ihre Vergangenheit preisgibt. Die eigenwillige Hauptgärtnerin Irene Jacobs und der nach Pfeifentabak und Patschuli riechende Surfer und Weltenbummler „Onkel Jim“ erhielten eine für meinen Geschmack viel zu kleine Rolle in diesem Buch, ich hätte sehr gerne mehr über sie erfahren.

Da es sich bei diesem Buch um einen richtigen Wohlfühlkrimi handelt, erwartete ich auch keinen rasanten Handlungsverlauf. Der kleine Spannungsbogen vom Auffinden der Leiche bis zur Enthüllung der Identität des Täters wurde jedoch bis zuletzt konstant aufrechterhalten, der Autorin ist es sogar gelungen, mich durch einige falsche Fährten kurzzeitig in die Irre zu führen.

Fazit: Als absoluter Fan von „cosy crimes“ hat mir „Je dunkler das Grab“ ebenso wie auch der erste Band der Reihe um Mags Blake ausgezeichnet gefallen.

Ich freue mich bereits auf weitere Abenteuer!