Rezension

Ein Muss für alle Literaturbegeisterten

Schreibwelten -

Schreibwelten
von Alex Johnson

Bewertet mit 4 Sternen

Wie und wo entsteht große Literatur? In diesem Buch erfahren wir es.

Das Buch „Schreibwelten“ bietet einen faszinierenden Einblick in die Arbeitsumgebung und den Tagesablauf von 50 verschiedenen Autor*innen. Alex Johnson stellt in kurzen Kapiteln deren jeweilige Schreibroutinen, ihre bevorzugten Werkzeuge und vor allem die Schreibzimmer, in denen die Werke entstanden sind, vor.

So erfahren wir eine Menge über den Schreibprozess und die Arbeitsweise von Literaturschaffenden. Generell dominieren die englischsprachigen Autor*innen wie J.K. Rowling, Charles Dickens oder Ernest Hemingway, aber man findet auch Aufsätze zu Haruki Murakami, Marcel Proust oder Honoré de Balzac. Jeder einzelne der 50 Aufsätze ist auf seine Art spannend, interessant und informativ.

Während einige Autor*innen ein ordentlich eingerichtetes Arbeitszimmer bevorzugen, können andere praktisch überall schreiben. Manche schreiben gern, während im Hintergrund Musik läuft, andere brauchen absolute Stille. Auch die Schreibwerkzeuge finden Erwähnung: Während einige Autor*innen mit Bleistift oder Tinte schreiben, nutzen andere die Schreibmaschine oder den Computer. Auch auf die persönlichen Marotten und Eigenheiten der Schriftsteller wird eingegangen. Dabei offenbart sich Erstaunliches: Balzac soll 50 Tassen Kaffee pro Tag getrunken haben, Rudyard Kipling war sehr eigen in bezug auf die Tinte und Haruki Murakami setzt sich um vier Uhr früh an den Schreibtisch. Dies sind nur einige der vielen interessanten Details aus dem Schriftsteller*innenalltag.

Am Ende des Buches finden sich nützliche Informationen und Hinweise für Interessierte, die die besprochenen Lokaltitäten einmal selbst besuchen möchten.
Ergänzt wird das schöne, hochwertig gestaltete Buch durch viele Illustrationen, die einen Eindruck vom Arbeitsumfeld der Autor*innen geben. Diese wurden von dem bekannten Illustrator James Oses geschaffen und sind alle in einem skizzenartigen, fast wie „hingeworfen“ wirkenden Stil gehalten. Mir persönlich gefallen sie nicht so gut, auch, weil nicht klar ist, ob Oses nach einem echten Vorbild, beispielsweise einem Foto, gearbeitet hat oder sich nur durch die Texte oder Auskünfte der Autor*innen zu seinen Bildern hat inspirieren lassen.

Aber das ist nur ein kleiner Minuspunkt bei diesem sonst sehr empfehlenswerten und inspirierenden Buch. Es ist eine wunderbare Lektüre für alle Literaturbegeisterten, die am Schreibprozess interessiert sind. „Schreibwelten“ ist ein Werk, das man immer wieder in die Hand nehmen und neue Inspiration darin finden kann.