Rezension

Ein netter kurzweiliger Sommerroman.

Sanddornsommer - Lena Johannson

Sanddornsommer
von Lena Johannson

Bewertet mit 4 Sternen

Ein strahlend schöner Sommertag begrüßt Franziska bei ihrer Ankunft auf Rügen: Die Luft ist warm und weich auf ihrer Haut, eine sanfte Brise weht und duftet frisch nach Salz und Meer. Eigentlich wollte die junge Frau auf der Insel nur eine berufliche Auszeit nehmen, sich vor ihrem 30. Geburtstag neu orientieren. Aber dann verliebt sie sich Hals über Kopf. Nicht nur in die Schönheit Rügens. Und sie kommt einem Geheimnis auf die Spur, das sie begleitet, seit sie zwei Jahre alt war ...

Franziska, Ende Zwanzig, erfolgreich in ihrem Job, nimmt sich eine Auszeit und geht für drei Monate auf die Insel Rügen. Dort, auf einer Sanddornplantage wird sie die Zeit über als Erntehelferin arbeiten. In ihrem Beruf berät sie Menschen, die sich u.a. beruflich verändern wollen oder überhaupt sich selbst. Sie lässt Hamburg hinter sich. Ihre beste Freundin Maren kann dies nicht so ganz nachvollziehen und auch ihr Vater spricht vehement dagegen. Franziska bezieht eine wunderschöne Ferienwohnung und ist jetzt schon begeistert von dem, was sie bislang auf der Fahrt von Hamburg bis nach Putgarten von der Insel gesehen hat. Ihre bisherigen Urlaubstrips führten sie immer ins Ausland.
Auf der Plantage lernt sie Gesa kennen, die das Sprachrohr von dem Chef Niklas ist. Als Franziska auf diesen trifft, ist es wohl Liebe auf den ersten Blick. Da die Pflücksaison noch nicht begonnen hat, erkundet Franzsiaka erst einmal die Insel. Dabei werden Erinnerungen wach. Ihr Vater lebte in München, die Mutter auf Ibiza. In ihrer zweiten Nacht wird sie von einem Traum wach, der sie in ihre früheste Kindheit zurückbringt. Franzi war immer der Meinung gewesen, dass sie noch einen älteren Bruder hatte. Damit nervte sie ihre Eltern. Der Junge hatte auch einen Namen, Jürgen. Diese Erinnerungen saßen fest in ihr. Doch von den Eltern wurde das alles abgestritten und sie meinten, das wäre nur Einbildung.
Vom Inhalt her fand ich den Aufbau rund um die Sanddornplantage, deren Ablauf, die ganzen Arbeiten sehr interessant. Die ausführlichen Beschreibungen der Landschaft, der Insel Rügen ergaben eine ansprechende Atmosphäre. Viele Orte und Beschreibungen erinnerten mich an meinen wunderschönen Urlaub auf Rügen. Leider hat die Autorin meiner Meinung nach einfach zu viele Themen in die Handlung gepackt und dabei den unsichtbaren roten Faden verloren. Von daher ist etwas konzentriertes Lesen aufgrund der Handlungsabläufe nötig.  Insgesamt wirkt der Roman deswegen etwas überladen. Weniger Handlungsbögen hätten der Geschichte vielleicht ganz gut getan.
Die Liebesgeschichte zwischen Franziska und Niklas war gut entwickelt. Die Bedenken wurden verständlich herüber gebracht und ich fand, dass die beiden wirklich gut zueinander passen.
Das Cover ist wie immer traumhaft, wunderschön und läd zum Träumen ein!  Das Buch kann man so weglesen, man darf aber auch nichts besonders anspruchsvolles erwarten. Herzschmerz, eine Familiengeschichte mit ernstem Hintergrund, und am Ende ein Happy-End der besonderen Art ☺
"Sanddornsommer" - kurzweilige Unterhaltung für den nächsten Urlaub - vielleicht mit einem Abstecher nach Rügen?