Rezension

Ein neuer fall für Rechtsanwältin Anna und Privatdetektiv Felix

Dunkelsee (Thriller) -

Dunkelsee (Thriller)
von Melisa Schwermer

Bewertet mit 5 Sternen

Nach den dramatischen Ereignissen rund um die Ermordung ihrer Freundin ist Anna fest entschlossen, sich nicht mehr in einen Mordfall verwickeln zu lassen. Als von Baumen um ihren Rechtsbeistand ersucht, ist sie sehr zurückhaltend. Er soll als Zeuge und vielleicht auch als Verdächtiger in einem Mord an einer Internatsschülerin polizeilich vernommen werden. Sie bittet ihren Freund Felix, herauszufinden, ob von Baumen als Täter in Betracht kommt. Wäre dies der Fall, würde sie das Mandat ablehnen. Felix soll  sein Alibi überprüfen. Unterstützung erhält er dabei von seiner autistischen Schwester Natalie, die ein Ass in IT ist.

Felix ist der Ansicht, die beste Entlastung von Baumens wäre, wenn er den wahren Täter entlarvt. Bei dem Versuch weitere Opfer zu retten, gerät Felix in Lebensgefahr.

Mich hat der Krimi sehr gut unterhalten. Ich fand es spannend, dass das Hauptaugenmerk der Ermittlungen darauf lag, einen möglichen Täter zu entlasten und nicht eine Täterschaft zu beweisen. Die Handlung fokussiert sich in meinen Augen ganz klar auf Felix und seine Schwester. Felix will den Täter unbedingt ausfindig machen, obwohl es Anna nur darum geht, ihren Mandanten auszuschließen.

Natalie ist mit im Boot, weil sie von Kriminalfällen fasziniert ist und Felix in technischen Fragen ihre Unterstützung braucht. Natalie zählt zu meinen Lieblingsfiguren. Ich mag es, wie strikt bei der Sache bleibt und gekonnt mit der Technik umgeht.

Je tiefer Felix im im Umfeld des Opfers  gräbt, desto schmutziger wird der Fall. Es war für mich ernüchternd, einen Blick hinter die Kulissen einer Eliteschule zu werfen und mein Mitgefühl für die Opfer nahm entsprechend ab. Die Lösung des Falles fand ich sehr gelungen und macht Appetit auf weitere Fälle des Trios.

Beigetragen zum hohen Spannungsfaktor hat für mich eindeutig die Erzählweise. Während die Kapitel, die Anna, Felix und Natalie in den Mittelpunkt rücken, aus Sicht eines Erzählers geschrieben sind, kommt der Täter selbst zu Wort. Das war fesselnd, oft auch verstörend und weckte erhebliche Zweifel an der geistigen Gesundheit des Mörders. Trotzdem gab es keine eindeutigen Hinweise auf seine Person - wirklich gut gemacht.