Rezension

Ein opulentes Südstaatenepos

Die Plantage - Catherine Tarley

Die Plantage
von Catherine Tarley

Bewertet mit 5 Sternen

Die Autorin entführt die Leser in die Zeit des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges rund um 1780. Ort der Handlung ist die Plantage „Legacy“ der Kriegswitwe Antonia Lorimer in South Carolina. Der verstorbene Gemahl hat mit allerlei Misswirtschaft und Glücksspiel die Plantage heruntergewirtschaftet.

Antonia hat auf mehreren Fronten zu kämpfen: da sind zum Einen, die Nachbarn, die sich die Länderein gerne einverleiben möchten und der liebe Schwager, der es nicht nur auf den Besitz sondern auch auf seine Schwägerin abgesehen hat und andererseits die gesellschaftlichen Konventionen. Sie erlauben es Antonia nicht, im Club der Pflanzer als gleichwertiges Mitglied aufgenommen zu werden und ihre Geschäfte zu tätigen.

Eine zusätzliche Herausforderung stellt sich in Form des englischen Deserteurs William Marshall, der schwer verwundet in einer ihrer Scheunen gefunden wird. Ausgerechnet er wird ihr eine große Unterstützung im Kampf gegen die korrupten Plantagenbesitzer und ihren eigenen Schwager.

Doch der Weg dahin ist lang und steinig …

Mir hat das Buch gut gefallen. Ich liebe sorgfältig recherchierte historische Romane, in denen geschichtliche Fakten völlig unaufgeregt den Lesern näher gebracht werden. „Die Plantage“ soll der Auftakt zu einer Serie von Südstaaten-Romanen sein.

Die Autorin verquickt mehrere Handlungsstränge miteinander. Manchmal kommen kurze Längen auf, doch die werden recht bald überwunden. Nicht alle Leser werden mit den realistischen Schilderungen der brutalen Verbrechen und/oder Misshandlungen der Sklaven glücklich sein, war aber die Wirklichkeit.

Ein beeindruckendes Debüt, für das ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung für Liebhaber gut recherchierter, detailreicher und farbenprächtiger historischer Romane gebe.