Rezension

Ein politisches Buch - durch und durch.

Der Zorn der Wölfe - Jiang Rong

Der Zorn der Wölfe
von Jiang Rong

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Buch ist inzwischen längst eine Parabel, denn dieses in diesem autobiografischen Roman beschriebene Olonbulag gibt es längst nicht mehr. Durch Macht und Menschen mit Provitgier ist aus dem Land schon längst eine Wüste geworden.

Um die Ausmaße des Buches zu verstehen, sollte man sich zuvor mit der politischen Situation in den 60er Jahren in China und der Mongolei beschäftigen und die vorangestellte Information über den Autor Jiang Rong lesen. So erfährt man, dass Jiang Rong nur ein Pseudonym von Lu Jiamin ist, der bereits viermal als Konterrevolutionär verfolgt wurde und mehrere Jahre als politischer Gefangener in Haft saß. An den wachen Augen der konservativen Regierung vorbeigeschmuggelt, entwickelte sich Der Zorn der Wölfe zum erfolgreichsten Buch Chinas nach der Mao-Bibel

Er bescheinigt den vom Konfuzianismus und Ackerbau geprägten Chinesen, „schwach wie die Schafe zu sein“, während die Mongolen von der Kriegskunst ihrer natürlichen Feinde, den Wölfen, gelernt hätten.

Die Geschichte um den kleinen Wolf hat mich tief erschüttert. Uns wird vor Augen geführt, dass eine Umerziehung weder beim Menschen, noch bei den Wölfen funktioniert.
Ein politisches Buch - durch und durch.