Rezension

Ein Profiler mit Stenoblock.

Im Angesicht des Bösen - Axel Petermann

Im Angesicht des Bösen
von Axel Petermann

Bewertet mit 5 Sternen

Im Buch berichtet Deutschlands bekanntester Profiler auf fesselnde, aber auch informative Art und Weise von seinen bisherigen Kriminalfällen und deren verblüffende Aufklärung. So sind es manchmal kleine Details und Zusammenhänge, die zum Täter führen.

Zu Beginn des Buches hat mich die Art und Weise wie hier erzählt wird erst kurz abgeschreckt, im Vergleich zu bisheigen, ähnlichen Büchern war das doch recht ausführlich, war so mein erster Gedanke. Doch später hat sich das aus meiner Sicht noch recht gewandelt, mich hat gerade das ausführliche Schildern sehr interessiert, man konnte durchaus gut an den Fällen und Axel Petermanns Ermittlungen teilhaben. Aber mal langsam.

Im Buch sind lediglich vier Fälle geschildert, bei denen Axel Petermann mitermittelt hat. (In anderen Büchern sind es bei ähnlicher Seitenanzahl beispielsweise ca. dreizehn Fälle - ich glaube bei Michael Tsokos war es so.) Dafür geht es hier tief in die Materie, wie ich finde. Axel Petermann lässt einen an vielen, wichtigen Details teil haben und erzählt hierbei nichts doppelt, so dass man zum einen gut aufpasst (weil man sich ja an sämtliche Details die den jeweiligen Todesfall betreffen auch bei weiteren, späteren Ermittlungen noch erinnern kann - also man möchte ca. 19 Seiten später auch noch alles wissen) und auch interessiert mit überlegen kann. So ergibt ein jedes "Puzzlestück", oftmals jede noch so kleine Information ein wichtiges Indiz bzw. Beweisstück. (Egal ob das jetzt z.B. ein Haar am Tatort ist oder eben ein Detail oder eine Geste etc. eines Verdächtigen.)

Von der Sprache her ist das Buch durchaus auf hohem Niveau angesiedelt, ich denke ein bißchen Kenntnisse in dieser Materie (aufgrund anderer Bücher etc.) sind schon nicht verkehrt. Ansonsten lies sich für mich alles gut nachvollziehen, der Schreibstil gefällt mir ganz gut, auch die Art und Weise, wie man an sämtlichen Gedankengängen von Axel Petermann Teil haben darf.

Mich hat das Buch sehr gefesselt, ich habe teilweise nicht aufhören wollen zu lesen (obwohl man irgendwann mal ins Bett muss etc.), mich hat das Buch durchaus auch mal nachts beschäftigt - unterbewusst im Traum. Entsprechend habe ich das späte Lesen dann vermieden - und dieses Buch auch nicht mit ins Schlafzimmer gelassen... Die Realität kann eben leider auch grausam sein...

Ich fand die Einblicke in das Leben von Axel Petermann, in seinen Job als Tatortanalytiker sehr spannend, mich interessiert dieses Thema eben einfach sehr und von daher war es wirklich interessant darüber zu lesen. Zumal er eben auch für Tatorte schon Anregungen etc. geliefert hat bzw. daran beteiligt war und immer mal wieder auch mitgeteilt hat, was wohl eher unrealistisch wäre...

Wer an dieser Thematik interessiert ist, der wird an diesem Buch Gefallen finden. Was ich übrigens sehr sympathisch finde ist die Tatsache, dass Axel Petermann sich Notizen auf dem Stenoblock macht. (Ich gehe schwer davon aus, dass er diese dann auch in Steno macht. :) Und ja, ich hab das auch noch gelernt...).

Von mir gibts hier eine klare Empfehlung sowie 5 von 5 Sternen.