Rezension

Ein Reiseführer der schaurigen Art

111 schaurige Orte in der Steiermark, die man gesehen haben muss - Robert Preis

111 schaurige Orte in der Steiermark, die man gesehen haben muss
von Robert Preis

Bewertet mit 5 Sternen

Die Reihe „111 Orte“ wird seit Kurzem durch „schaurige“ oder „mystische“ ergänzt. Robert Preis, Krimi-Autor aus Graz, der auch das eine oder andere Buch mit Fantasy- bzw. Sagenelementen geschrieben hat, nimmt seine Leser auf eine Reise zu schaurigen Punkten in der Steiermark mit.

Neben Sagengestalten wie „Die Trud“ (Nr. 1) zeigt uns der Autor Richtstätten wie z. B. Nr. 4 und Nr. 102.

 

Einen großen Teil der schaurigen Orte bilden die Lager der NS-Zeit. Spät, aber doch wird den ermordeten Juden, Zwangsarbeitern oder Regimekritikern durch Errichtung von Gedenkstätten gedacht, um die Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. (u.a. Nr. 11, 13, 24, 27, 32, 40, 50, 65, 89).

Auch Verbrechen der jüngsten Vergangenheit finden ihren Niederschlag (u.a. Nr. 23, Nr. 95).

 

Ein besonders grausames Schicksal wurde Marie zuteil, die des Diebstahls verdächtigt und schwerer Folter unterzogen wurde. Wie sich später herausgestellt hat, war das Dienstmädchen unschuldig. Als Krüppel hat Marie ihr Leben gefristet (Nr. 38). Kurz darauf soll Maria Theresia die schwere Folter abgeschafft haben.

 

Die Fotos sind dem Thema angepasst und wirken melancholisch. Bei manchen ist der Zusammenhang zum Ort des Grauen nicht auf den ersten Blick zu erkennen.

 

Wie in allen Büchern der „111“-Reihe findet sich am Ende des Buches eine Landkarte mit den besprochenen Orten.

 

Fazit:

 

Wieder ein gelungener Reiseführer aus dem Hause Emons, dem ich gerne 5 Sterne gebe.