Rezension

Ein Roman der nachklingt

Wenn das Leben einfach geschieht - Eva Miersch

Wenn das Leben einfach geschieht
von Eva Miersch

Bewertet mit 5 Sternen

„Wenn das Leben einfach geschieht“ ist der zweite Roman der Autorin Eva Miersch um die Deutsch-Türkin Yasemin aus Köln. Ich hatte das erste Buch „Wenn der Weg nicht das Ziel ist“  zuvor nicht gelesen, hatte aber keinerlei Verständnisschwierigkeiten.

Yasemin ist vor ihrem gewalttätigen Mann aus der Türkei nach Norwegen geflohen. Obwohl ihr dort Freunde helfen und sich sehr um sie bemühen, fällt es ihr schwer sich einzuleben, da sie ihren Sohn vermisst, den sie in der Türkei bei den Großeltern zurückgelassen hat. Aufgewachsen ist Yasemin in Deutschland und ihr fehlt ihre Familie.

Der Schreibstil von Eva Miersch ist angenehm und das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Alles wirkt sehr lebendig und authentisch. Die detaillierten Beschreibungen von Norwegen haben direkt  Bilder vor meinen Augen, ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und habe bei Lesen richtig Lust bekommen auch einmal nach Norwegen zu reisen.

Yasemin hat eine Menge durchgemacht und es ist großartig zu erleben, wie sie kämpft. Ihre innere Zerrissenheit  bezüglich der kulturellen Unterschiede ist spürbar und ihre Entscheidungen mutig und nachvollziehbar. Sie wirkt authentisch und man fühlt mit ihr. Die anderen Charaktere werden ebenfalls sehr gut beschrieben.  

Mir hat das Buch einiges zum Nachdenken gegeben und es war eine interessante und berührende Erfahrung in Yasemins Welt einzutauchen. Auch die Beschreibungen Norwegens habe ich wirklich genossen und werde diese und Yasemin noch lange im Gedächtnis behalten.