Rezension

Ein ruhiger Roman der von einer Clique, einem unbeschreiblichen Sommer und dem Leben danach erzählt.

Was bleibt, wenn du gehst - Amy Silver

Was bleibt, wenn du gehst
von Amy Silver

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung
Sie waren fast unzertrennlich, doch nach ihrem Abschluss ging jeder seiner Wege.
17 Jahre später lädt Jen ihre Freunde in ihr Haus ein, das Haus, in dem sie früher einen wunderbaren Sommer verbrachten, bevor eine Tragödie sie alle auseinanderriss.
Doch nach all den Jahren sorgt ein Schneesturm dafür, dass sie sich gemeinsam der Vergangenheit stellen müssen und ihre Konflikte lösen.
Nach und nach kommt die Wahrheit über jenes tragische Ereignis ans Licht und auch Jen wird klar, dass manche Wunden vielleicht niemals heilen.

Meinung
Es handelt sich hier um eine gekürzte Lesung, die von Tessa Mittelstaedt vorgelesen wird.
Eine typische Clique und ihr Abschluss, ein unbeschreiblicher Sommer und das Leben danach.
In ihrem Roman lässt Amy Silver 5 Personen aufeinandertreffen, die sich nach 17 Jahren wiedersehen und sich dabei einem tragischen Ereignis stellen müssen, das einst auseinanderbrachte.
Dies sorgt natürlich für eine Menge Diskussionsstoff, wütenden Vorwürfen und vielen Tränen des Leids.
Bis der Zuhörer überhaupt mal erfährt, was an jenem Tag geschah, vergeht eine lange Zeit.
Denn auch wenn die Geschichte von ihren Erinnerungen lebt, sind auch die gegenwärtigen Schicksale der jeweiligen Personen interessant.
Wie wirkte sich jener Tag auf das Leben der anderen aus?

Obwohl Jen die Protagonistin ist, stellt die Autorin auch die anderen Figuren ins Rampenlicht.
Sie alle haben ihr Päckchen zu tragen und hinter der vermeintlich glücklichen Fassade stecken oft verletzte Gefühle, Trauer und Schmerz.
Es gibt ein paar überraschende Wendungen aber auch einige Wiederholungen und so plätschert die Geschichte in einer angenehm ruhigen Erzählung dahin.
Fesselnd bleibt sie aber dennoch, denn durch das immer wieder erwähnte Ereignis, durch dieses Beschreiben der darauffolgenden Zeit, bleibt man neugierig genug, endlich zu erfahren, was damals geschah.
Dies kann hin- und wieder aber auch frustrierend sein.

Leider bleiben aber trotz des recht intensiven Schreibstils, die Charaktere bis auf eine Person, recht distanziert.
Ich konnte einfach nicht mit ihnen sympathisieren, verstand auch Jens Beweggründe nicht so ganz, und einige Personen, insbesondere Dan, waren mir zu unglaubwürdig oder auch anstrengend.
Zum Schluss schaffte es Amy Silver aber dann doch, mir zumindest eine Person, richtig nahe zu bringen.
Diese Wendung fand ich dann tatsächlich berührend und bewegend.
Es lag allerdings nicht an Tessa Mittelstaedt, dass mir die Figuren nicht zusagten.
Im Gegenteil, denn ihr gelingt es, die Charaktere einfühlsam zu verkörpern und sie stimmlich zu unterscheiden.
Sie besitzt eine sehr angenehme Stimme und liest die Geschichte in einem zügigen Lesetempo vor.

Fazit
„Was bleibt, wenn du gehst“ ist ein ruhiger Roman der von einer Clique, einem unbeschreiblichen Sommer und dem Leben danach erzählt.
Obwohl zumindest der Schluss sehr berührend war, hätte die Geschichte ruhig noch etwas bewegender sein können.
So besaß sie zwar etwas Fesselndes, konnte mich aber leider nicht so berühren wie erhofft.