Rezension

EIn schöner Fantasyauftakt, aber noch ausbaufähig

Menduria - Ela Mang

Menduria
von Ela Mang

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die 16-jährige Lina führt ein ganz normales Leben, bis auf einmal mehrere ungewöhnliche Dinge geschehen. Sie begegnet beim Spazieren einem weißen Wolf und bildet sich ein, dass dieser zu ihr spricht. Und die alte Dame, dessen Hund sie immer ausführt, fällt wie viele andere Menschen ganz unerwartet in eine Art Koma, dessen Ursprung noch vollkommen ungeklärt ist. Als dann plötzlich auch noch eine Frau mit spitzen Elfenohren vor ihr steht und ihr erzählt, dass sie mit nach Menduria kommen muss um dort ein altes Buch zu öffnen, weiß Lina überhaupt nicht mehr, was sie nun tun soll. Und vor allem: Wem kann sie auf dieser Reise trauen? Darian dem Dunkelelfen? Denn der gehört eigentlich zu den Feinden, aber irgendwie scheint er Lina trotzdem helfen zu wollen..

Menduria nimmt den Leser mit auf eine fantastische Reise in eine unbekannte Welt. Diese ist sehr Fantasy-lastig, durch einige Szenen in der "normalen" Welt wird jedoch eine schöne Mischung geschaffen, die ich wirklich gelungen fand. Auch der Schreibstil ist gut, man kommt dadurch direkt in der Geschichte an und wird sofort aufgenommen. Die Sätze sind einfach, aber trotzdem gut gebaut und lassen sich daher sehr flüssig und leicht lesen.

Lina ist eine sympathische Protagonistin, allerdings brauchte ich ein bisschen, um mit ihr warm zu werden. Anders war es da bei ihrem Bruder Benjamin und Darian, die beiden mochte ich von Anfang an, da sie mehr Ecken und Kanten hatten.  Auch die Story, um die es geht, hat mir gut gefallen. Ich mag es immer gerne, wenn relativ schnell ein Ziel festgesteckt wird (in diesem Fall die Rettung Mendurias durch das Öffnen des Buches der Gezeiten durch Lina) und dann der Hauptteil der Geschichte sich mit dem Weg dorthin beschäftigt. Und dies war auch hier der Fall. Denn sobald klar ist, was getan werden muss, macht sich Lina auf eine spannende Reise durch die unbekannte Welt auf, die richtig Spaß macht sie zu erkunden und Neues zu entdecken. Auf dieser Reise wurden auch einige Randfiguren erwähnt, die das Ganze noch abwechslungsreicher gestaltet haben. Und dass auch Darian mit von der Partie ist hat mir ebenfalls richtig gefallen.

Ein wenig muss ich aber dafür das "große Finale" kritisieren, denn dieses kam mir ein bisschen zu kurz. Dafür, dass der Weg dorthin so lang und ausführlich beschrieben war, wurde es meiner Meinung nach zu abgehackt abgehandelt. Lange Einführung, langer Weg und schwupps - Finale, vorbei. Hier hätte man noch ein bisschen mehr in die Tiefe gehen und alles etwas mehr ausschmücken können für meinen Geschmack.

Durch den tollen Hauptteil und die Reise durch Menduria hat mir das Buch aber trotzdem sehr gut gefallen und ich kann es weiterempfehlen. Durch die Szenen der Realwelt ist das Buch in meinen Augen sowohl für eingefleischte Fantasy-Fans als auch Gelegenheits-Fantasyleser zu empfehlen, da für jeden etwas dabei ist. Und ich freue mich schon sehr, dass es noch weitere Bände geben wird, denn diese werde ich auf jeden Fall auch lesen!