Rezension

Ein schönes Buch für Zwischendurch

Alba & Seven
von Natasha Ngan

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt

Die Geschichte spielt im 2150 und die Welt hat sich verändert. Denn es können Erinnerungen gespeichert werden und so oft angeschaut werden, wie man will. Außerdem werden die Erinnerungen gehandelt und verkauft. London ist in Süden und Norden geteilt und diese Bereiche können nicht unterschiedlicher sein. Die Menschen im Norden sind reich und können sich alles leisten. Der Süden ist arm, sehr arm. Im Norden lebt Alba mit ihrer Familie, sie möchte aber nur weg. Sie möchte frei sein, doch ihre Familie hat ihr Leben schon vorherbestimmt. Sie darf nicht das machen, was sie möchte und die einzige Person, die ihr nahe steht, ist ihre Zofe Dolly. Eines Tages trifft Alba Seven aus dem Süden und sieht, dass er zwar arm ist, aber frei. Mit ihm surft sie zum ersten Mal Erinnerungen und sie weiß nun, dass sie mehr möchte. Aber wie soll sie das schaffen? Seven hat nichts außer den geklauten Erinnerungen, diese zeigen ihm jedoch wie sein Leben sein könnte und durch sie erlebt er Freiheit. Alba und Seven wollen dasselbe. Zusammen finden sie etwas heraus, dass ihrer beiden Leben verändert und vielleicht sogar London verändern kann.

Meine Meinung

Das Buch ist aus den Perspektiven von Alba und Seven geschrieben und aufgeteilt sind sie in jeweils angenehm kurze Kapitel. Die Sichten von Alba und Seven kommen immer abwechselnd vor. Dass die Perspektiven abwechselnd vorkommen und nur ein paar Seiten lang sind war neu und ich musste mich erst daran gewöhnen. Jedoch hat es mir im nachhinein gut gefallen, denn dadurch hat man Einsicht in die zwei verschiedenen Welten und versteht sie besser. Jedoch hätte mir persönlich eine Ich-Perspektive noch besser gefallen.
Die Charaktere Alba und Seven waren mir vom Anfang an sehr sympathisch. Auch wenn das Buch ein typisches Jugendbuch ist, kamen mir die Charaktere kein bisschen klischeehaft vor. Denn auch wenn Seven ein Dieb ist, ist der nicht der Bad Boy und Alba ist keineswegs ein naives Mädchen. Die beiden haben etwas sehr besonderes an sich. Besonders Seven brachte mich oft zum Grinsen, denn er kann ziemlich sarkastisch sein. Sie beide sind mir sofort ans Herz gewachsen, denn auch wenn sie beide es sehr schwierig haben, sind sie stark. Auch die Zofe Dolly mochte ich sofort. Auch das Verhalten der Charaktere war glaubhaft und ich konnte es nachvollziehen.
Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und man kommt sehr schnell mit dem Buch voran. Aber er ist ziemlich bildlich und ich konnte mir das Gelesene gut vorstellen. Besonders die Beschreibungen der Erinnerungen sind wirklich gut gelungen.
Die Geschichte an sich ist nicht sehr spektakulär. Ich finde die Idee mit den Erinnerungen, die gespeichert werden, wirklich toll. Aber ich denke man kann aus der Idee noch mehr herausholen. Denn einen großen Teil des Buches nimmt die Liebesgeschichte zwischen Alba und Seven ein. Diese gefällt mir wirklich gut (und ansonsten bin ich kein Fan von Liebesgeschichten!) und ich fand sie sehr schön umgesetzt. Aber dadurch kam mir persönlich der Erinnerungsteil und das interessante Thema der Geschichte manchmal ein wenig zu kurz. Denn daraus könnte man so viel machen! Doch trotzdem wurde ich oft überrascht und Spannung und Action war auch fast immer da. Auch gefällt mir, dass die Geschichte zwar in der Zukunft spielt, aber die Welt noch oft der unserer ähnelt und man sich so besser hineinversetzen kann.
Ein paar Fragen sind mir noch offen geblieben, doch leider wird es keinen zweiten Teil geben. Denn ich glaube es fehlt ein wenig an Erklärungsbedarf. Ich denke ein zweiter Teil wäre möglich, denn wie gesagt, ich bin der Meinung, dass man aus der Idee einfach noch viel mehr machen kann und die Welt hätte noch detaillierter beschrieben werden können.
Die Geschichte dreht sich viel um Machtspiele der Regierung und den Forschungswahn und mit den Erinnerungen ist das Thema wirklich sehr interessant.

Fazit

Alba und Seven ist ein tolles Buch für Zwischendurch. Das Thema des Erinnerungsdiebstahls ist wirklich sehr spannend, aber man hätte es noch besser und detaillierter umsetzen können und einige Fragen blieben offen. Die Figuren sind alle sehr liebevoll und interessant gestaltet. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und genossen.

Ich vergebe 4 von 5 Sternenbrisen

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