Rezension

Ein Schotte in den Highlands

Ein Schotte für die Zukunft - Katherine Collins

Ein Schotte für die Zukunft
von Katherine Collins

Bewertet mit 4 Sternen

Cover:

Romantisch verspieltes Cover, welches zu den anderen Bänden der Reihe passt.

 

Inhalt:

Vanessa Hagedorn ist schwer depressiv und möchte Suizid begehen. Dafür reist sie (ausversehen) nach Schottland, obwohl sie eigentlich in die USA wollte. Ihr Tod soll wie ein Unfall aussehen, damit ihre Familie das Geld aus der Lebensversicherung erhalten kann. Kurz bevor sie sich von den Klippen stürzen kann wird sie von Ian McDermitt gerettet. Dieser bittet sie vor seiner Familie seine geldgierige Verlobte zu spielen. Damit möchte er seine Mutter auf die Palme bringen, die ein richtiger Drache ist und sich in alle Belange ihrer Kinder, auch in deren Liebesleben, einmischt.

 

Meinung:

Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Das Buch ist aus der Sicht von Vanessa geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann. Soweit ich das beurteilen kann, fand ich die Beschreibung der depressiven Stimmung gelungen, wie die Antriebslosigkeit, durch die Vanessa kaum aus dem Bett kommt. Oder wie sie immer schnell ermüdet. Manchmal hätte ich mir jedoch auch die Perspektive von Ian gewünscht, um seine Gedanken und Handlungen besser nachvollziehen zu können. Denn Ian verharmlost beispielsweise Vanessas Depression, indem er sie z.B. sensibel nennt, und zeigt dadurch, dass er sie bzw. ihre Krankheit nicht (vollends) Ernst nimmt. Hier zeigt sich das Unverständnis von Ian und auch Vanessas Umgebung zu Hause, da man als nicht betroffene Person dies einfach nicht nachvollziehen kann.

 

Die Nebencharaktere wurden einem kaum näher erläutert bzw. bekannt gemacht. Einzig Ians Mutter, die ein richtiger Drache ist, sticht hier (negativ) hervor. Sie ist einfach furchtbar und es war mir unverständlich wie sich alle von ihr schikanieren lassen und nicht das Rückgrat aufbringen sich gemeinsam gegen sie zu stellen. Hier wäre wahrscheinlich auch das Wissen aus den Vorgängerbänden hilfreich. Ich habe mit dem vorliegenden vierten Band der Reihe angefangen und finde, dass einem doch das Wissen aus den Vorgängerbänden fehlt bzw. nicht ausreichend in dieses Buch eingebunden worden ist. Hier hätte man zu den Nebencharakteren in ein bis zwei Sätzen etwas erläutern können. Ein Beispiel um es zu verdeutlichen: Die Frau von Ians Bruder heißt Caroline, ihr Spitzname ist Liny. Doch dies wird explizit gesagt, so dass ich erst nach einiger Zeit bemerkt habe, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt und nicht um zwei verschiedene.

Ebenso haben mich die fehlenden Absätze bzw. Leerzeilen verwirrt. Durch den Fließtext war nicht ersichtlich, dass jetzt ein Zeitsprung stattgefunden hat, man hat sich gewundert wieso die Charaktere plötzlich nicht mehr hier, sondern dort sind und es plötzlich nicht mehr Morgen, sondern Abend ist. Hier wären einige Absätze um die Szenen „abzuschließen“ bevor es zur nächsten geht wünschenswert. (Vielleicht lag dies auch an meinem Reader, keine Ahnung).

 

Insgesamt ist es eine schöne Geschichte für zwischendurch, jedoch fehlt mir persönlich doch das Wissen aus den vorherigen Bänden der Reihe für ein perfektes Lesevergnügen.

 

Fazit:

Eine schöne Geschichte für zwischendurch, die trotz der ernsten Thematik auch mit Humor und sympathischen Charakteren aufwartet, jedoch sind die Nebencharaktere etwas blass dargestellt. Sicherlich auch dadurch, dass sie durch die Vorgängerbände bekannt sind und hier nicht näher erläutert werden, so dass es für mich teilweise etwas verwirrend war wer wer ist. Insgesamt konnte mich das Buch ganz gut unterhalten, deswegen 4 von 5 Punkten.