Rezension

Ein Sechstklässler und die Macht

Yoda ich bin! Alles ich weiß! - Tom Angleberger

Yoda ich bin! Alles ich weiß!
von Tom Angleberger

Dwight ist ein Außenseiter: Seltsam gekleidet, merkwürdiges Verhalten - er wird geduldet, aber nicht gemocht. Doch plötzlich steht er im Mittelpunkt des Interesses: Er trägt eine Yoda-Figur aus Origamipapier auf dem Zeigefinger, und die gibt in typischer Yoda-Sprache Tipps. Erst wird er nur belacht, doch als einige dieser Tipps sich als sehr nützlich erweisen, fragen sich seine Mitschüler, ob vielleicht doch etwas an dem Ganzen dran sein kann. Ist die Macht tatsächlich mit Papier-Yoda? Auch Tommy hat einen Ratschlag erhalten und weiß nicht, ob er ihn umsetzen soll, denn wenn es nicht klappt, wäre die Situation sehr peinlich. Also will er wissenschaftlich an das Problem gehen: Er sammelt Fallbeispiele, indem er andere Schüler ihre Erlebnisse mit Yoda aufschreiben lässt, er lässt sie von seinem skeptischen Freund Harvey kommentieren und schreibt auch seine eigene Meinung dazu, und der Beitrag seines Freundes Kellen besteht in Illustrationen.

So hat der Leser ein Buch vor Augen, das ganz nach einem Schulheft aussieht, mit Knicken und Eselsohren, mit Kritzeleien und mit unterschiedlichen Schrifttypen. Auch die Sprache ahmt die der kindlichen Pseudoverfasser nach. Und der Inhalt beschreibt, was Sechstklässler so bewegt: Wie schütze ich mich vor Peinlichkeiten? Wie werde ich von meinen Kameraden anerkannt? Und: Wie kann ich mich dem Mädchen/Jungen nähern, das/den ich so anziehend finde? Zum Glück gibt es Yoda, und die Macht ist mit ihm...

Kinder können sich bei der Lektüre amüsieren, Star-Wars-Fans ganz besonders, und für sie ist auch eine Bastelanleitung für den Origami-Yoda beigefügt. Erwachsene Leser können sich an ihre Kindheit erinnern und über Dwight und Yoda schmunzeln.