Rezension

Ein Serienmörder betrachtet sein Werk als große Kunst [#1 - Böhm & Niedlich]

Pietà - Steinerner Tod -

Pietà - Steinerner Tod
von Alex Thomas

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Serienmörder inszeniert seine Opfer nach dem Vorbild der christlichen Schmerzensmutter und ihrem Sohn Jesus - - makaber oder symbolhaft?

Dieses Buch hat mich neugierig gemacht, weil ich schon mal was vom Autorenpaar Alex Thomas gelesen habe und daher das "Ankh-Kreuz im O" sofort zuordnen konnte. Ich lese sehr gerne Krimis und Thriller, die einen religiösen Bezug haben.    Hier in diesem Buch geht es aber mehr um die Kunst bzw. Inszenierung der Opfer.  Religiöse Themen gibt es nur am Rande

Es geht los mit einem grausamen Fund am Brandenburger Tor, der das gleiche Setting hat, wie eine Mordserie in Rom, die schon 14 Jahre zurückliegt.  Der krankheitsbedingt pensionierte Kriminalkommissar Böhm wird wieder aktiviert und übernimmt die Ermittlungen. Böhm war damals Pietà, wie er von der Presse genannt wurde, auf der Spur, konnte ihn  aber nicht fassen.   Unterstützt wird er von Annetta Niedlich.  An einer Stelle im Buch werden die beiden mal ganz eindrücklich beschrieben:  "Die beiden gaben ein ziemlich schräges Pärchen ab. Ein altersschwacher Choleriker, dem die Kraft zum Brüllen fehlte, und eine Pippi Langstrumpf, die wohl mehrmals die Woche an irgendwelchen Sportgeräten hing."  Besser kann man das Duo nicht beschreiben. 

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und wir kennen auch von Anfang an den Täter, es geht darum, ob er erwischt wird oder nicht.   Besonders gut haben mir die Kapitel aus Sicht eines der Opfer gefallen.   Das war ein ganz interessanter Charakter. 

Die Autoren haben relativ viel Raum für die Einführung von Nebenfiguren, wie z.B. Nachbarn und Kollegen verwendet.  Daher kann man davon ausgehen, dass es eine größer angelegte  Reihe werden wird.  Im letzten Kapitel gibt es einen Hauch von Ahnung  wie es weitergehen könnte.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, wurde mehrmals überrascht und bis kurz vor Schluss konnte ich mir nicht vorstellen, wie und ob der Täter gestoppt bzw. gefasst werden kann.  Also alles bestens.