Rezension

Ein Serienstart, der Lust auf mehr macht.

Watersong - Sternenlied - Amanda Hocking

Watersong - Sternenlied
von Amanda Hocking

Dass Amanda Hocking zu begeistern weiß, hat sie mir bereits mit ihrer Trylle-Trilogie bewiesen. Den ersten Teil fand ich eher mäßig, aber die anderen beiden habe ich quasi verschlungen. Dass ich Unter dem Vampirmond furchtbar fand, hat mich nicht davon abgehalten, Sternenlied unbedingt lesen zu wollen, denn das Thema klang für mich einfach unglaublich gut und anders, denn ich habe noch nicht viele Geschichten über Meerjungfrauen bzw. Sirenen gelesen.

Schon das erste Kapitel in Sternenlied hat mich ziemlich überrascht. Das Buch startet "heftiger" als ich es erwartet hätte. Dieser erste Eindruck war einerseits etwas merkwürdig, hat aber auch meine Neugierde geweckt und getreu dem Motto "Ach, ein Kapitel geht noch.", habe ich die ersten 120 Seiten an einem Abend gelesen bis ich einfach zu müde war.

Das witzige ist, dass ich ja die Antworten zu den Rätseln die zu Beginn des Buches auftauchen dank des Prologes eigentlich schon kannte, aber trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen, war es sehr spannend, wie sich manche Dinge nach und nach herauskristallisiert haben, manche so wie man es erwartet hat, manche aber auch ganz anders! Sternenlied ist immer für eine Überraschung gut.

Mit der Protagonistin Gemma wurde ich leider nicht ganz so gut warm. Ich kann gar nicht mal so genau sagen warum. So ist das im Leben aber ja auch manchmal: Man triff jemanden, findet diesen jemanden ganz nett, aber dass man vermutlich niemals beste Freunde wird steht irgendwie fest. Ich glaube, sie war mir einfach zu sehr "Mädchen von nebenan". Die eine oder andere Macke hätte es schon sein dürfen. Nichtsdestotrotz habe ich ihre Geschichte gerne verfolgt. 

Gemmas große Schwester Harper konnte mich da doch eher überzeugen und ich habe die Kapitel, die von ihr Handeln, noch ein bisschen lieber gelesen, als die über Gemma. Harper besitzt einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und hat die Rolle der Mutter übernommen, nachdem ihre eigene es nicht mehr konnte. Ihre Wutausbrüche in Kombination mit ihren Gedanken dazu waren irgendwie traurig mitanzusehen, weil man durch die "Sie"-Erzählform viel mehr über Harper weiß als Gemma, die ihre Schwester überhaupt nicht zu verstehen scheint. Die Beziehung der beiden Schwestern spielt eine wichtige Rolle im Buch und ich mag sie beide doch ziemlich gerne, weswegen ich natürlich die ganze Zeit gehofft habe, dass sie sich zusammenreißen.

Dann wären da noch Alex und Daniel. Oh Schreck, ein Liebesdreieck?! Nein, ausnahmsweise mal nicht. In Sternenlied besteht ein Mädchen-Junge Verhältnis von 1:1, wodurch es gleich zwei sich entwickelnde Liebesgeschichten gibt, die sich sehr voneinander unterscheiden, aber beide doch sehr mitreißend sind. Sie sorgen an der einen oder anderen Stelle auch für einen Schmunzler, vor allem bei Harper und Daniel.

Was mir auch sehr gut gefalle hat ist, dass Amanda Hocking ihre Sirenen-Theorie mit mythologischen Aspekten, die man vielleicht auch schon aus anderen Büchern kennt, untermauert. Diese kleine Geschichte in der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen und ich hoffe man, dass in den folgenden Bänden auch weiter darauf eigegangen wird. 

So, und warum jetzt nur 3 Pancakes, wo ich doch eigentlich nur Gutes zu sagen habe? Tja, auch hier geht es mir ähnlich wie bei Gemma: So genau weiß ich das auch nicht. Nachdem ich das Buch beendet hatte, habe ich nicht den unbändigen Drang gespürt, Band 2 gleich hinterherlesen zu müssen. Es war zum Schluss unglaublich spannend, aber Gemma hatte bis dahin mein Herz leider immer noch nicht ganz erobert und Alex hat auch nicht unbedingt einen bleibenden Eindruck hinterlassen. 
 

FAZIT

Sternenlied ist ein Serieneinstieg, der durchaus Lust auf mehr macht. Die Sirenen-Thematik lockt den Leser mit einer spannenden Handlung und mythologischen Aspekten immer tiefer in die Geschichte. Ich hatte Spaß am Lesen und Rätseln, lediglich die Protagonistin Gemma muss mir noch zeigen, was in ihr steckt. Ich denke, die Story hat viel Potenzial und vielleicht geht es mir ja bei der Watersong-Reihe genauso wie bei den Trylle. Ich werde auf jeden Fall weiterlesen :)