Rezension

Ein skurriles russisches Märchen mit viel Schnee

Der Schneesturm - Vladimir Sorokin

Der Schneesturm
von Vladimir Sorokin

Märchen sind doch nur was für Kinder und Großmütter. Denkste!
Dieses abgefahrene Buch von Vladimir Sorokin kann man gut und gerne als Märchen bezeichnen, allerdings wohl als kafkaeskes Science-Fiction-Märchen.

Der Arzt Garin soll Impfstoffe in ein entlegenes Dorf bringen, in dem eine Epidemie ausgebrochen ist. Lange Zeit erfährt man nicht, um was es sich dabei genau handelt, ist auch für die Handlung nicht unbedingt wichtig. Irgendwann kommt es doch noch zur Sprache: offensichtlich ist es eine Art Zombie-Seuche, die sich durch Bisse überträgt. Tote graben sich selber aus der Erde aus etc., man kennt das aus den üblichen Zombie-Filmen.

Die Reise in den Ort gestaltet sich für Garin nicht gerade einfach. Am Beginn der letzten Etappe stehen ihm keine Pferde mehr zur Verfügung, er droht auf einmal stecken zu bleiben, denn zu allem Übel setzt auch noch der titelgebende Schneesturm ein.
Zum Glück trifft er aber auf den gutmütigen Kosma, der sich bereit erklärt, ihn in seinem Mobil zu fahren.

Was es mit diesem sonderbaren Mobil auf sich hat, warum die Reise nie wirklich flüssig läuft, sondern ständig unterbrochen wird und welch seltsamen Leuten Garin und Kosma begegnen, lest ihr besser selbst nach – der Spaß wär sonst verdorben.

Und Spaß macht das Buch auf jeder Seite!

Soviel sei noch gesagt: es gibt Wodka und Tee, es gibt Sex und es gibt den ultimativen Kick und vor allem gibt es jede Menge Schnee!