Rezension

Ein spannender und skurriler Thriller!

Vor deinem Grab - Alexander Hartung

Vor deinem Grab
von Alexander Hartung

"Vor deinem Grab“ ist der zweite Fall für Jan Tommen und seinem chaotischen, skurrilen und coolen Team.

Kaum haben sich Jan, Chandu, Zoe und Max von dem letzten Fall erholt, so geht es auch hier direkt mit einem bizarren und grausamen Fall in Berlin weiter.
Neben einer verstörenden Mordreihe kommt das Team wieder klasse zur Geltung. Nachdem ich den ersten Teil gelesen habe, konnte ich es kaum erwarten, diesen vier Protagonisten wieder zu begegnen.
Jan ist ein leidenschaftlicher und hartnäckiger Ermittler, der einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit hat.
Der letzte Fall hat ihn mit seinen Freunden näher zusammen geschweißt, sodass das außergewöhnliche Trio nun offiziell bei der Kripo mitmischen darf.
Die Charaktere der Protagonisten sorgen in diesem Thriller wieder für eine spannende, aber auch humorvolle Geschichte mit einem gut durchdachten Plot.

Chandu, der schwarzafrikanische ehemalige Türsteher und Geldeintreiber mit kriminellem Hintergrund aus der Berliner Unterwelt.
Der große schwarze Mann hat eine raue Schale, dafür aber einen weichen Kern. Für ihn wird dieser Fall im letzten Drittel persönlich, womit ich nicht gerechnet hätte.
Zoe ist weiterhin die taffe, eigenwillige und ketten rauchende Rechtsmedizinerin.
Da sie es eigentlich gar nicht nötig hat zu arbeiten, bricht sie aus ihrem langweiligen Berufsalltag aus und füttert ihre Gruppe mit nützlichen Informationen.
Auch sie hat mich zum Ende hin sehr überrascht. Sie muss sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, um an dringende und lebenswichtige Informationen zu kommen.
Max ist ein Computerfreak, der alle typischen Klischees erfüllt, aber ein Ass auf seinem Gebiet ist.
Die vier ergänzen sich wunderbar und arbeiten klasse zusammen, auch wenn es nicht immer auf legalem Wege passiert.

Der Spannungsbogen ist ordentlich, denn die Zeit zwischen den Morden ließ mich nicht ausatmen. Auf der Suche nach Zusammenhänge der Opfer hatte ich zwar oft einen Verdacht, das Ende war jedoch nicht zu erahnen.

Ein weinender Arzt sendet nachts einen Notruf an die Berliner Polizei-Zentrale.
Aufgewühlt und verstört steht er auf dem Friedhof, denn er hat soeben sein eigenes Grab entdeckt, worauf sein Todestag am nächsten Tag sein soll. Die diensthabende Beamtin rät ihm, die nächste Wache aufzusuchen.
Sie ahnt nicht, dass sie die Lage falsch eingeschätzt hat, denn am nächsten Tag liegt der Mann mit zertrümmertem Schädel in der Grube.
Was wie ein morbider Scherz beginnt, entwickelt sich für Jan und sein unkonventionelles Ermittlerteam zu einem wahren Albtraum.
Denn obwohl Jan und seine Freunde versuchen, jeden noch so kleinsten Hinweis nachzugehen um den Fall zu lösen, scheinen sie dem Mörder nicht näherzukommen.
Ständig tauchen neue Gräber auf, und mit ihnen ein eindeutiges Todesversprechen. Die Polizei scheint machtlos zu sein, denn niemand kann die Opfer schützen.

Die Gründe für das schreckliche Verhalten des Mörders werden am Ende detailliert beschrieben, sodass keine Fragen offen bleiben.
Ich bin auf den nächsten Fall gespannt und freue mich auf Teil drei.