Rezension

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Ein spannendes, informatives Buch

Das Vermächtnis des alten Pilgers - Rainer M. Schröder

Das Vermächtnis des alten Pilgers
von Rainer M. Schröder

Bewertet mit 5 Sternen

Marius lebt auf der Burg des Grafen Frodebert im Hunsrück. Wir schreiben das Jahr 1095. Er ist der Sohn des jüngeren Zwillingsbruders des Grafen, und daher nicht besonders erwünscht. Zumal er aus der Verbindung mit einer armen Adeligen aus der Lombardei entstammt. Von seinem Vetter Ekkebert und dessen treuen Vasallen wird er immer drangsaliert und verprügelt. Eines Tages kommt der alte Pilger Vincent dazu und Ekkebert duckt sich, denn dieser Mann war schon Gast an seines Vaters Tafel. Doch der Pilger muss bald wieder fort, und Marius will sich nicht länger dauernd seinem Vetter aussetzen und begibt sich in die Munt eines Bauern im Dorf. Doch als der alte Pilger wieder kommt, und ihm verspricht, ihn mitzunehmen auf seine nächste Pilgerfahrt, geht er wieder in die Burg. Aber der Pilger wird in der zugigen Kammer, die er in der Burg bewohnt, krank und stirbt. Und Marius erbt des Pilgers Habe, von der der Burgherr noch den Esel beansprucht, und verlässt die Burg um des Pilgers Vermächtnis zu erfüllen. Folge dem Morgenstern, hat er gesagt, und Marius glaubt, dass er die Kreuzfahrer in das Heilige Land begleiten soll. Doch hat Vincent nicht immer gegen diese Kreuzfahrten gewettert? Wieso sollte er plötzlich seine Meinung geändert haben? Auf seiner Wanderung nach Mainz wird er von Wegelagerern überfallen und übel zugerichtet. Im Haus des Rabbi Kalonymos Ben Meschullam wacht er wieder auf, und ist entsetzt, ausgerechnet einem Juden sein Leben zu verdanken. Doch er lernt diese Menschen kennen, und auch lieben. Er findet, als es ihm wieder besser geht, auch Bartholo, einen alten Freund des Pilgers, und schlüpft bei ihm unter. Doch dann gehen die Heere der Kreuzfahrer zuerst auf die Juden los. In Speyer, dann in Worms und auch in Mainz. Was wird Marius tun? Wird er mit Bartholo wegfahren, und seine jüdischen Freunde im Stich lassen, oder wird er bleiben und ihr Schicksal teilen? Zumal er sich in die Ziehtochter des Hauses, Sarah, verliebt hat?

 

Es handelt sich hier um einen historischen Roman aus der Zeit Papst Urban II., als dieser zu den Kreuzfahrten aufgerufen hat. Das Buch ist spannend geschrieben. Es hat mich gefesselt und ich habe es in einem Zug ausgelesen. Das Judenmassaker ist tatsächlich passiert und auch Kalonymos Ben Meschullam hat es gegeben. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es war wie gesagt spannend, aber auch informativ. Sehr zu empfehlen.