Rezension

ein spannendes Jugendbuch

Jack Morrow und das Grab der Zeit - Niel Bushnell

Jack Morrow und das Grab der Zeit
von Niel Bushnell

Bewertet mit 4.5 Sternen

Jack Morrow ist 12 Jahre alt und hat mit seinen jungen Jahren schon viel Schlimmes erlebt: Seine Mutter ist sehr bald gestorben und sein Vater muss ins Gefängnis, jetzt soll er zu irgendeiner Tante ziehen. Eines Tages trifft er auf dem Friedhof einen alten Mann, der behauptet sein Großvater David zu sein. Er erklärt Jack kurz und knapp, dass er sofort verschwinden muss, da jemand hinter ihm her ist. Jack ist ein sogenannter "Springer", ein Mensch, der durch Gräber und Tränentunnel reisen kann und zwar in die Zeit, welche auf dem jeweiligen Grabstein steht. Plötzlich landet er im Jahre 1940, in dem ein Krieg tobt. Dort trifft er dann auf Davey, seinen Großvater in jungen Jahren. Er kann aber nicht lange verschnaufen, denn er muss die Rose von Anwn finden, die auch ein Mann namens Rouland schon seit Jahren sucht....

Als ich das Buch zum ersten Mal gesehen habe, hat mich das Cover sofort begeistert. Man erkennt Jack, wie er an einem Grabstein steht und um ihn herum schweben gefährliche, geisterhaft Gestalten, die sogenannten Müllmänner. Vor allem die Farbgestaltung von rot, schwarz und weiß hat es mir angetan. Ich finde diese Kombi super.

Die Geschichte hat mich auch überzeugen können. Ein Junge, der schon einige Schicksalsschläge hinter sich hat, gelangt durch Tränentunnel in andere Welten. Allerdings fand ich, dass Jack für sein Alter von 12 Jahren schon ziemlich reif war, ich fand ihn etwas zu erwachsen dargestellt. Man hätte ihn locker älter schätzen können. Er schlägt sich tapfer und tut viel für seine neu gewonnenen Freunde, die er im Laufe der Geschichte kennen lernt. Vor allem Davey ist für ihn ein wichtiger und sehr guter Freund geworden, obwohl sie sich anfangs gar nicht gut verstehen. Zu Beginn ist Davey ein Streuner mit Geldschulden und schlägt sich so durchs Leben wie es ihm gerade passt. Er ist eigentlich das komplette Gegenteil von Jack, deshalb macht er auch mit die größte Entwicklung.
Im weiteren Verlauf treffen die beiden auf Eloise, ein Paladin. Sie hat früher für Rouland gearbeitet. Ich hätte gerne mehr über diese geheimnisvolle Frau erfahren.

Der Autor hat einen tollen Schreibstil, der den Leser richtig fesselt und so schnell nicht mehr loslässt. Die ganze Story fand ich gut durchdacht. Für mich war es etwas ganz neues, mit vielen guten Ideen, die auch richtig umgesetzt worden sind. Anfangs konnte ich mir recht wenig unter einer Reise durch einen Tränentunnel vorstellen, aber dies wurde auch gut erläutert und beschrieben.

Ich kann dieses Jugendbuch weiblichen und auch männlichen Lesern empfehlen, die auf Fantasy, aber nicht zuviel davon, stehen. Fans von romantischen Liebesgeschichten sind hier jedoch fehl am Platz, denn von Liebe liest man in dieser Geschichte so gut wie nichts, aber dafür wird viel Wert auf Freundschaft und Familie gelegt.