Rezension

Ein spannendes Werk des mMn besten zeitgenössischen Thrillerautoren

Kindertotenlied - Bernard Minier

Kindertotenlied
von Bernard Minier

Nachdem ich bereits den ersten Band der Martin-Servaz-Reihe überzeugend fand, musste ich natürlich auch den zweiten Teil unbedingt lesen, und ich wurde nicht enttäuscht. Wieder gelingt es Bernard Minier eine atemberaubende Geschichte zu erzählen, die den Leser nicht mehr loslässt. 

In einem Pyrenäenortort wird eine Lehrerin einer Eliteschule ermordet, sie wurde gefesselt in ihrer Badewanne ertränkt und ihre Puppensammlung schwimmt im Swimmingpool (wenn man sich von einem Lehrergehalt in Frankreich ein Haus mit Swimmingpool leisten kann, arbeite ich wohl im falschen Land). Verdächtigt wird der Sohn von Servaz Jugendliebe. Da am Tatort eine CD von Gustav Mahler gefunden wird, und dieser der Lieblingskomponist des geflohenen Serienmörders Hirtmann ist, kommt Servaz ein unschöner Verdacht. Im Laufe der Ermittlungen wird Servaz, früher selbst Schüler der Schule des Mordopfers und des Tatverdächtigen, mit seiner Vergangenheit konfrontiert und alle Hauptprotagonisten aus dem ersten Buch tauchen wieder auf und haben irgendwie mit der Sache zu tun...

Klingt etwas konstruiert? Ist es aber nicht. Die Geschichte ist bestechend logisch aufgebaut und man lernt insbesondere Martin Sarvez noch besser kennen. Große Pluspunkte: Dies ist eines der wenigen Bücher, in denen ich mich tatsächlich häufig mit der Hauptfigur identifizieren kann. Weiterhin gelingt es Minier vorzüglich mit der Gestalt Hirtmann zu "spielen". Der Serienmörder selbst taucht im ganzen Buch (knapp 700 Seiten) seltener auf, als ein gesunder Mensch Finger an der Hand hat, doch ist er omnipräsent. Die Geschichte fesselt und in der wenigen Zeit, als ich das Buch zur Seite legen musste, waren meine Gedanken doch bei der Geschichte. Minier gelingt es beim Leser (zumindest bei mir) ein Kopfkino entstehen zu lassen, so dass man glaubt direkt in der Geschichte dabei zu sein. Einziger Kritikpunkt: Das Ende hat mich nicht überzeugt. Es war zwar solide und auch überraschend, fällt aber mMn im Vergleich zum restlichen Buch etwas ab - was aber an der hohen Qualität des Buches liegen könnte. Das Beste zum Schluss: Sollte Bernard Minier nicht alsbald sterben, was ich nicht hoffe, muss es eine Fortsetzung geben, das Ende von "Kindertotenlied" lässt keine andere Möglichkeit zu und ich freue mich schon jetzt darauf.

Fazit: Ein spannendes Werk des mMn besten zeitgenössischen Thrillerautoren.

Kommentare

aly53 kommentierte am 04. Februar 2014 um 09:17

Deine Rezension ist für mich sehr hilfreich, dann werd ich die Reihe wohl weiterverfolgen ;)

kommentierte am 04. Februar 2014 um 09:38

Das kann ich nur empfehlen.