Rezension

Ein stark geknüpftes Seil...

Das Seil - Stefan aus dem Siepen

Das Seil
von Stefan aus dem Siepen

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Das Seil" von Stefan aus dem Siepen ist eine Parabel über eher schlechten Eigenschaften einer Gruppe, die gemeinsam ein Rätsel lösen wollte und am Ende doch zerfällt.

Wie jeden Abend geht der Bauer Bernhardt seine Runde am Waldrand entlang, als er ein Seil entdeckt. Bernhardt möchte der Herkunft des Seils auf den Grund gehen, doch da es kein sichtbares Ende hat und er nicht durch die Nacht wandern möchte, geht er heim. Im kleinen Dorf spricht sich die Sache schnell rum und am nächsten Tag macht sich ein Trupp auf herauszufinden, wohin das Seil führt; immerhin hat noch nie einer ein solch kräftiges Seil gesehen! Ein kleiner Ausflug soll es werden, den die Männer des Dorfes machen wollen; doch niemand ahnt, wie lang ein Seil wirklich sein kann und was es alles zum Vorschein bringen wird...

Ein unglaublich dicht erzähltes Buch, mit ruhigen und leisen Tönen, mit Passagen die, wie eine Parabel es auch soll, zum Nachdenken anregen. Man versucht nachzuvollziehen, was aus den Männern wird, die trotz widriger Umstände nicht aufgeben und immer weiter suchen wollen, deren wahrste Eigenschaften dabei zum Vorschein kommen und deren Frauen und Kinder sie sorgenvoll im Dorf zurück gelassen haben.
Der Schreibstil ist ganz eigen, aber er passt hervorragend zu diesem Buch und macht es auch ein Stück weit aus. Die selbst für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich langen Sätze, verschachteln sich wunderbar ineinander. Die einzelnen Charaktere sind nicht mit vielen Details behaftet, es geht viel mehr um die Art, wie sie mit der außergewöhnlichen Situation umgehen.

Fazit: ein lehrreiches und auch spannendes Buch, das noch eine Weile nachwirkt. Meine erste und vermutich nicht letzte Parabel. Trotz der wenigen Seiten, würde ich das Buch nicht als kurzweilig beschreiben.