Rezension

Leider nicht das, was ich erwartet hatte

Das Seil - Stefan aus dem Siepen

Das Seil
von Stefan aus dem Siepen

Bewertet mit 2 Sternen

Das war ein sehr merkwürdiges Buch:
Ein Seil, das eines Tages am Waldrand eines kleinen Dorfes auftaucht, weckt die Neugier der Dorfbewohner und so machen sich die Männer des Ortes auf den Weg, um dem Ursprung des Seiles auf den Grund zu gehen.

Auf diese Suche hab ich mich auch begeben, und genau wie die Männer aus dem Dorf hat mich das Seil nicht mehr losgelassen, weil ich unbedingt wissen wollte, wo es denn nun hinführt ...

Es wird ein weiter Weg für die Männer, auf dem sie so einiges an ihrem bisherigen "Menschsein" zurücklassen müssen und die fixe Idee alles ist, was ihren Geist beherrscht.

Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig und eintönig, er läuft so dahin, wie die Männer an dem Seil und gibt dem ganzen leider etwas sich langsam dahinziehendes. Jedes Auf und Ab wird dadurch gemildert und abgeflacht, was für mich irgendwie unbefriedigend war.

Die Idee an sich fand ich richtig cool, nur die Umsetzung hat mir einfach nicht so richtig gefallen. Vor allem der Schluss war mir viel zu knapp und unausgeschöpft. Ich hatte so viele Vorstellungen im Kopf, was noch alles passieren würde - und nichts, ein einfacher Cut mittendrin.

Das "Seil" hat mich auf jeden Fall gefesselt, die Geschichte drumherum leider nicht so sehr und die Parabel darin ... was soll sie mir sagen?
Soll man beim Althergebrachten bleiben? Allem Neuen und Ungewöhnlichem aus dem Weg gehen? Nicht neugierig sein, keine neuen Wege einschlagen wenn es bedeutet, Altes zurückzulassen? Soll man sich nicht verändern und weiterentwickeln?
Das war mir in dieser Geschichte alles zu verzerrt. Alles, was geschieht, war negativ belastet, jeder ist für diese fixe Idee sozusagen über Leichen gegangen, das war mir einfach zu ... einseitig.

© Aleshanee