Rezension

Ein sterbender Traum...

Ein sterbender Traum
von Shiying Müller

INHALT:

Die 17jährige Loanna führt eigentlich ein ganz normales Leben. Sie geht zur Schule, hat gute Freunde und vor allem ihren besten Freund Alejandro, spielt mit ganzem Herzen Violine und hat den Traum einmal Star-Violinistin zu werden. Als plötzlich der geheimnisvolle Luca in ihrem Leben auftaucht und ihr eröffnet, dass sie kein normaler Mensch, sondern die nächste Königin eines im Verborgenen lebenden Volkes ist, beginnen Loannas Träume zu zerplatzen...

 

EIGENE MEINUNG:

Zuerst möchte ich sagen, dass in diesem Buch unsere Welt, unsere Erde, eine große und wichtige Rolle spielt und ich die kritischen Teile des Buches, die sich mit Umweltverschmutzung, -zerstörung und überhaupt dem Einfluss der Menschen auf unsere Welt als sehr spannend und wichtig empfinde! Die Autorin hat an dieser Stelle tolle Recherchearbeit geleistet und viel Wissen und Herz in die Geschichte fließen lassen. An einigen Stellen erscheinen diese Ausführungen etwas übertrieben und monologartig, aber das soll für mich nicht den Wert und die Wahrheit hinter einigen Worten schmälern. Einen zweiten Pluspunkt kann ich für das tolle Cover mit der Seifenblase auf tiefschwarzem Grund vergeben!

Loanna als Hauptprotagonistin konnte mich im Laufe des ganzen Buches nicht recht überzeugen. An einigen Stellen war sie mir sympathisch und erschien mir stark und entscheidungswillig, nur um an anderen Stellen naiv und dumm zu erscheinen. Sie stellte einfach keine Fragen, ließ vieles über sich ergehen und handelte nach meinem Gefühl komplett unrealistisch. An vielen Stellen bleibt sie mir dadurch zu sehr im Hintergrund und stellt keine bleibende Persönlichkeit für mich dar.

Mit der Schreibweise des Buches habe ich mich zu Beginn wahnsinnig schwer getan. Die Sätze sind sehr kurz gehalten und was mich wesentlich mehr stört sind die nur minimalistisch beschriebenen Situationen und Umgebungen. Ich persönlich mag es wenn ich mir jede Ecke eines Raumes vorstellen kann, wenn ich mich fühle als würde ich die gleiche Luft atmen und neben den Protagonisten stehen. Dies blieb mir in diesem Buch durch die Schreibweise der Autorin leider verwehrt. An sich habe ich mich mit der Zeit daran gewöhnt, allerdings haben bis zum Schluss die vielen Rechtschreibfehler, durch das fehlende Lektorat, den Lesefluss extrem beeinträchtigt. Störend empfand ich außerdem die Gespräche in Chatform, diese waren mir auch viel zu lang und ausführlich. Dagegen haben mir die Szenen aus Lucas und Loannas Reise sehr gut gefallen!

Trotz allem steckt hinter der Geschichte eine tolle Grundidee! Eine menschenähnliche Spezies die versteckt unter uns lebt, die Handlungsweise der Menschen beobachtet, teils verachtet und in manchen Fällen sogar heimlich eingreift empfinde ich als sehr spannend! Den Schluss des Buches fand ich sogar teils spannend und überraschend. Hier aber auch der Kritikpunkt, dass der Schluss für mich viel zu überhastet und schnell abgefertigt wurde, auch wenn wohl die Möglichkeit einer Fortsetzung besteht.

 

FAZIT:

Eine außergewöhnliche Grundidee, mit tollen kritischen Ansätzen ins Sachen Natur- und Umweltzerstörung, jedoch mit extrem ausbaufähiger Umsetzung!