Rezension

Ein süßes Buch für jüngere Leser

Der letzte Zauberlehrling - Gerd Ruebenstrunk

Der letzte Zauberlehrling
von Gerd Ruebenstrunk

Es war eine fantastische Geschichte, die mich in Erinnerungen an meine alten Interessen schwelgen ließ und die ich guten Gewissens an die jungen Leser unter uns weiterempfehlen kann. Aber ich denke auch, dass etwas ältere Leser mit der Geschichte anfangen können, wenn sie sich auf diese "Magie" einlassen.

Von Anfang an hatte ich einen Schreibstil erwartet, der eher die jüngeren Leser ansprechen soll, schließlich ist das Buch auch für Jugendliche zwischen 12-15  Jahren empfohlen. Und genau so einen Schreibstil bekam ich, was ich nicht weiter schlimm fand, vor allem haben Wörter wie "Tohuwabohu" zum schmunzeln gebracht. Auch die Ausdrucksweise des Autors aber auch das Drum-Herum hat mich überzeugen können. Zumindest war es so interessant, dass ich mich nicht als zu alt für dieses Buch einstufen würde.
Interessanterweise hat der Autor wohl eine Schwäche für "komische" Protagonisten und Charaktere und darauf schließe ich nicht nur durch die ausgefallenen Namen.
Denn die Charakter waren alle auf ihre eigene Art merkwürdig. Der Protagonist Humbert, der ein etwas zu langsames und naives Landei ist, aber dennoch ein ziemlich netter und lieber Protagonist ist, den man gerne bei seiner Entwicklung beobachtet. Vor allem hat es mir aber gefallen, als er endlich seinen wahren Charakter gezeigt hat, denn ich hatte danach eine ganz andere Sichtweise.
Lothar oder auch Thrlx, der Dämon ist ein weiter Protagonist, der eine höchst merkwürdige Gestalt hat. Was versteht ihr unter Werhörnchen? Und ich muss sagen, obwohl Lothar ein ziemlich arroganter und eigennütziger Charakter, der mir trotzdem ziemlich sympatisch war, gerade weil er sich immer im Hintergrund gehalten hat, aber trotzdem einen tragenden Teil zur Handlung beitrug.
Aber auch die anderen Charaktere konnte man nicht als gewöhnlich betrachten, denn da wären ein immerzu betrunkener Magier, ein zehnjähriges Mädchen, das reden kann aber es nicht tut, ein privilegiertes Mädchen, das sich gegen ihre Familie stellt und ein Straßenganove, der sich überall rumtreibt. Und das ist nur ein kurzer Einblick, der schon eine ziemlich bunte Mischung aus verschiedenen Charakter abgibt, bei der es spannend wird, wenn sie aneinander kommen.
Und auch die Handlung war überraschend interessant, denn ich fand es zum Teil echt süß, dass die Menschen in diesem Buch zaubern als Wissenschaft sehen. Aber zumindest waren die Erklärungen ziemlich aufschlussreich und der Autor hat sich keine Logikfehler erlaubt. An Spannung hat es mir auch nicht gefehlt, denn während der Anfang sich ein wenig gezogen hat, war die Haupthandlung doch ziemlich ausgebaut und ich habe mich bis zum Ende gut amüsiert. 
 

Fazit:

Schon als Kind habe ich "Zauber" geliebt und konnte nicht genug davon bekommen, nicht umsonst habe ich so viele Disney-Filme mehrfach gesehen. Und als ich dieses Buch gesehen habe, dachte ich "Wieso nicht?" Wäre doch mal eine tolle Geschichte, die dich wieder an deine Kindheit erinnert, aber so weit zurückdenken konnte ich gar nicht, denn die Geschichte hatte nicht diesen Disney "Zauber", sondern war auf seine eigene Art und Weise zauberhaft und eigen.
Und deshalb warte ich nun gespannt, ob es eine Fortsetzung geben wird, denn das Ende ist ziemlich offen, denn man erfährt einige interessante Zusammenhänge, die auch eine Fortsetzung deuten. Aber wieder rum ist das Kapitel in sich geschlossen, so dass man guten Gewissens mit dem Buch abschließen kann.
Was mir ein wenig die Freude am Lesen genommen hat, waren die langen Überschriften, die einem gleich am Anfang verraten haben, was in dem Kapitel grob passiert, natürlich hat der Autor diese Haupthandlung weit ausgebaut, aber trotzdem trübte es das Lesevergnügen zum Teil, weshalb ich gegen Ende versucht habe, die Kapitelüberschriften nicht mehr zu lesen. Ein weiterer Aspekt, der mich gestört hat, war dass die Geschichte nacherzählt wurde und oft Sätze kamen, wie der erste Satz, denn auch sie verrieten einiges und obwohl man oft nur spekulieren konnte und dadurch das Buch nicht weglegen konnte, hat der Autor diese "Vorrausahnungen" ein paar mal zu viel eingesetzt.
Jedenfalls hatte ich das Buch ziemlich schnell durch und bis auf die stilistischen Mankos, hat es mir ganz gut gefallen. Natürlich kann man es nicht wirklich mit Dystopien oder den anderen Fantasybüchern, die ich so lese vergleichen, aber ich muss dazu sagen, dass es mit ihnen leider nicht mithalten kann.