Rezension

ein tiefgründiger Roman über Entwicklung und Selbstfindung

Zu ebener Erde - Christine Teichmann

Zu ebener Erde
von Christine Teichmann

Bewertet mit 5 Sternen

Das Geschwisterpaar wächst unter erschwerten Bedingungen auf - beide Elternteile Künstler mit Leib und Seele. Kindererziehung ist mehr Nebensache, geht es doch vornehmlich darum, sich als Selbstdarsteller zu verwirklichen. Die Mutter verlässt die Familie eines Tages urplötzlich und die Kinder sind mehr und mehr auf sich selbst gestellt. 

Es geht um Beziehungen in jeder Hinsicht - um Entwicklungen und Erfahrungen, die sensibel und nie wertend beschrieben werden. 

Es geht um sexuelle Orientierung und Selbstfindung und es kommen fast alle Facetten zur Sprache.

Mich hat der Roman tief berührt, weil ich hinter die Fassade gucken durfte, manchmal heimlich einen Einblick bekommen durfte. Ich finde es großartig, wie die Autorin alles in einen schlüssigen Roman packt und den Leser mit der Frage zurück lässt, was normal ist und was nicht. Was ist erlaubt und was nicht.

Mir sind die Protagonisten sehr ans Herz gewachsen und ich habe mitgefiebert und mitgehofft und gebangt. Eine eindeutige Leseempfehlung, vor allem, wenn man offen und unvoreingenommen an sexuelle Orientierung herangeht.