Rezension

Ein toller Auftakt!

Seekers - Die Suche beginnt - Erin Hunter

Seekers - Die Suche beginnt
von Erin Hunter

Bewertet mit 5 Sternen

Nach den tollen Warrior-Cats Bänden der Autorinnen geht es in dieser Reihe um Bären.

Und zwar um das Eisbärmädchen Kallik, das Schwarzbärmädchen Lusa und den Grizzlyjungen Toklo. Alle drei erleben einen schicksalhaften Einschnitt in ihr junges Leben, der sie auf eine einsame Suche führen wird.

Kallik ist mit ihrer Mutter Nisa und ihrem Bruder Taqqiq unterwegs zum Festland. Doch das Eis schmilzt schneller als erwartet und als ihre Mutter stirbt, werden Kallik und ihr Bruder getrennt. Das kleine Eisbärmädchen ist verzweifelt, doch sie ist überzeugt, dass ihr Bruder sich wie sie alleine durchschlagen wird und so macht sie sich auf die Suche nach ihm.

Toklo´s Bruder Tobi ist schwach und so kümmert sich ihre Mutter Oka viel mehr um ihn. Toklo kann nicht mit ihm spielen, muss immer Rücksicht nehmen und bekommt von seiner Mutter kaum Aufmerksamkeit. Als es Tobi immer schlechter geht, nimmt sie Toklo kaum noch wahr - und als er schließlich stirbt, ist Oka zutiefst traurig und verzweifelt. In ihrem Kummer verlässt sie Toklo, da sie glaubt, auch er werde sterben und da sie alle ihre Jungen verloren hat, kann sie das nicht ertragen.
Toklo ist wütend und einsam, will sich aber allein durchschlagen. Endlich muss er auf niemanden mehr Rücksicht nehmen - gerade da trifft er auf ein seltsames Bärenjunges, hinter dem mehr steckt, als es zuerst den Anschein hat und der ihm nicht mehr von der Seite weicht.

Lusa wächst im Zoo in einem Bärengehege auf. Sie kennt die Wildnis nur aus den wenigen Erzählungen ihres Vaters King, der als einziger Schwarzbär im Zoo die großen Wälder von früher kennt. Lusa ist zufrieden mit ihrem Leben, obwohl ihr die ausweichenden, grimmigen Antworten ihres Vaters zu denken geben.
Das ändert sich schlagartig, als eine Grizzlybärin in das Gehege nebenan gebracht wird: es ist Oka, Toklos Mutter. Oka vertraut sich Lusa an, die großes Mitleid mit der Bärenmutter entwickelt. Schließlich verspricht Lusa ihr, nach Toklo zu suchen um ihm zu sagen, dass es Oka leid tut und sie ihn ebenso lieb hat wie seinen Bruder.

Drei völlig verschiedene, liebevoll detaillierte Charaktere, die einem den Blickwinkel kindlicher Naivität, jugendlicher Ausdauer und innerer Stärke wieder näherbringen. Ihr Schicksal führt sie auf einen einsamen Weg - immer hungrig auf der Suche nach Nahrung, immer in Sorge wegen der Nähe der Flachgesichter (Menschen) und der Feuerbiester (Autos) und in Angst vor erwachsenen Bären, durch deren Reviere sie kreuzen.

Trotz aller Widrigkeiten schaffen sie es mit ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit zu überleben und schließlich wird die Suche sie alle zusammenführen.

Ein einfühlsamer, spezieller Auftakt zu dieser Reihe und ich hoffe, dass es im zweiten Band genauso gut weitergeht.

© Aleshanee

Kommentare

Cynder Aryan babbelte am 19. Oktober 2013 um 11:05

Sehr schön geschriebene Rezension! :)