Rezension

Ein überforderter Familienvater

Dinner mit den Schnabels -

Dinner mit den Schnabels
von Toni Jordan

Bewertet mit 4 Sternen

Der Protagonist Simon Larsen ist für mich ein typischer Antiheld, aber ein sehr sympathischer. Seitdem sein Architekturbüro pleite ging und die Familie in eine kleinere Wohnung umziehen musste, ist sein Selbstwertgefühl im Keller. Dass seine exzentrische Schwiegermutter ständig auf ihm herumhackt, ist da nicht gerade förderlich. Obendrein wird er ständig mit neuen Hiobsbotschaften konfrontiert, die sein Weltbild ins Wanken bringen.

Die Art und Weise, wie sich Simon mehr schlecht als recht durch das Leben schlägt, gibt uns auch ein immer klareres Bild der übrigen Familienmitglieder, samt Schwager und Schwägerin, die omnipräsent sind. Die eigentliche Handlung gerät dabei ins Stocken – oder genauer gesagt Simons Hauptaufgabe. Er soll innerhalb einer Woche den Garten eines reichen Freundes für eine Familienfeier neu gestalten. Ich mochte vor allem den lakonischen Stil, die treffsicheren Kommentare und den unterschwelligen Humor des Romans und konnte mich in den überforderten Familienvater gut hinein fühlen. Auf manche Nebenschauplätze konnte ich mir keinen Reim machen, doch der überraschende Schluss lüftet alle Geheimnisse.