Rezension

Ein überraschender Roadtrip

Perfect Escape, Deutsche Ausgabe - Jennifer Brown

Perfect Escape, Deutsche Ausgabe
von Jennifer Brown

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Seit bei Kendras Bruder Grayson die Zwangsneurosen und Panikattacken überhandgenommen haben, hat sich einiges verändert: Statt auf Grayson, dem Genie der Familie, ruhen nun alle Hoffnungen der Eltern auf Kendra. Diese bemüht sich verzweifelt, den Ansprüchen zu genügen und perfekt zu sein, bis eines Tages eine Sache ihre gesamte, vorgeplante Zukunft zu ruinieren droht. Bevor dies jedoch passiert, beschließt Kendra vor ihrem Leben davonzulaufen: Gemeinsam mit ihrem Bruder fährt sie mit ihrem Auto quer durch die USA, zu Zoe, ihrer besten Freundin und Graysons erster Liebe, fest davon überzeugt, dass sie zusammen alle Probleme lösen können…

Meine Meinung:

Seit einiger Zeit lese ich mit Vergnügen Bücher über Roadtrips und hier verbreitet schon das Cover eine wunderbare Aufbruchsstimmung. Diese passt für mich perfekt zum Buch, zu einem ungeplanten, plötzlichem Trip durch Nordamerikas Staaten. Die Atmosphäre, die das Cover, aber auch der Inhalt vermittelt, hat mir jedenfalls sehr gut gefallen, wirkt authentisch und hat mir das Buch sehr nahe gehen lassen.

Kendra wirkt anfangs verantwortungsvoll, vernünftig und ausgesprochen reif für ihr Alter, bald bemerkt man jedoch, dass das meiste davon nur Fassade ist und lernt ihre wirklichen Gefühle kennen. Besonders der Aspekt, was genau ihre Zukunft zu bedrohen scheint, bringt auch Spannung in das Buch und durch Andeutungen zu Beginn wird man neugierig, was genau Kendra angestellt hat. Als man dies erfährt, scheint einem das eigentlich nicht soo schlimm, aber gleichzeitig merkt man Kendras Angst und Verzweiflung, sodass ich gar nicht anders konnte, als Kendra sympathisch zu finden, da man ihr Verhalten dadurch noch besser verstehen kann. Im Laufe des Buches macht sie auch einiges an Entwicklung durch und vor allem die Beziehung zu ihrem Bruder, die zwar trotzdem einige Höhen und Tiefen hat, scheint enger zu werden. Grayson hingegen lernt man etwa ab der Mitte des Buches zu verstehen und trotz all seiner Neurosen wirkt er stellenweise fast „normaler“ als Kendra. Zwar liest man das Buch nur aus Kendras Perspektive, jedoch werden auch dabei sehr gut Graysons Gefühle und Beweggründe dargestellt.

Obwohl der Roadtrip mit Ortsbeschreibungen, Abenteuern und interessanten, oft verrückten neuen Bekannten eine große Rolle spielt, wird im Buch auch intensiv auf die Beziehung zwischen Geschwistern eingegangen. Ich bin Einzelkind, kann zu dieser Beziehung also nicht viel sagen, aber für mich wurde die wechselhafte, aber zugleich auch unheimlich vertrauensvolle  Beziehung zwischen Geschwistern sehr gut dargestellt. Man merkt deutlich, dass sich Kendra und Grayson trotz allem nahestehen und aufeinander bauen können. Diese Message hat mir sehr gefallen und verleiht dem Buch eine wunderschöne Note. Denn nicht immer läuft alles super und vor allem gegen Ende wird es sehr turbulent, aber Grayson und Kendra meistern es gemeinsam. Allerdings hätte ich mir zum Schluss ein ausführlicheres Ende gewünscht, beispielsweise mehr über Zoes Beweggründe oder wie die Eltern auf den Roadtrip ihrer Kinder reagieren. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt und die Hauptbotschaft dieses Buches stört es auch in keinster Weise;)

Fazit:

„Perfect Escape“ erzählt die ungewöhnliche Reise zweier Geschwister zu einem Ziel, an dem alles besser werden soll. Die Geschichte hat mich unheimlich mitgerissen, das Buch wirkt insgesamt absolut authentisch und besonders die zahlreichen Erlebnisse, die Grayson und Kendra ohne diesen Roadtrip wohl nie gemacht hätten, haben mich bestens unterhalten. Ich kann das Buch jedenfalls nur weiterempfehlen und vergebe volle 5 von 5 Herzen.