Rezension

Ein ungewöhnlicher Krimi

Spiel des Schattens - Harald Weiß

Spiel des Schattens
von Harald Weiß

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die beiden Kommissare Kartl und Neuner haben einen neuen Fall bekommen. Mitten in der Nacht sind einige Bewohner eines Dorfes durch einen schrecklichen Schrei geweckt worden. Als die Polizei eintrifft, kann sie jedoch nichts entdecken, dass den Schrei verursacht haben könnte. Kurze Zeit später wird am vermeintlichen Tatort ein Stück eines abgerissenen Armbands gefunden. Auf der Basis dieses Indizes beginnen die beiden Kommissare zu ermitteln und suchen zunächst eine Leiche, denn sie arbeiten schließlich bei der Mordkommission. Doch es taucht keine Leiche auf, stattdessen beginnt ein unbekannter ein Spiel mit den beiden Kommissaren indem er ihnen weitere Teile des Armbandes zukommen lässt. Doch was bezweckt der Unbekannte mit dieser Vorgehensweise? Und ist der Unbekannte auch ein Mörder? Was ist generell an diesem Tag passiert? Alle diese Fragen versuchen Kartl und Neuner bei ihren Ermittlungen zu beantworten.

Inhalt:

Aus meiner Sicht handelt es sich bei diesem Buch um einen eher unkonventionellen Krimi, denn die beiden Kommissare beginnen zu ermitteln, ohne dass es eine Leiche oder einen handfesten Beweis für ein Verbrechen gibt. Sie müssen ihre Leiche erst noch suchen und beweisen, dass es wirklich ein Verbrechen gab. Hier gehen die Ermittlungen also nicht meiner Leiche los, sondern mit einem Schrei, der vieles bedeuten kann. Das Spiel des Unbekannten mit den Kommissaren macht das Buch darüber hinaus interessant, da auch hier nicht feststeht, worauf das Spiel hinaus laufen soll und was der Zweck des Ganzen ist. Dies Alles klärt sich erst im Laufe der Arbeit der beiden Kommissare.

Schreibstil und Aufbau:

Der Schreibstil des Buches hat mir nicht von Anfang an zugesagt. In den ersten Kapiteln hatte ich das Gefühl, dass der Lesefluss an der einen oder anderen Stelle stockt, da sehr detailliert versucht wird die Situationen zu beschreiben. Dies hat sich jedoch mit dem weiteren Verlauf der Kapitel gegeben und am Ende las es sich deutlich flüssiger als zu Beginn. Ich bin mir hierbei jedoch nicht sicher, ob sich der Schreibstil verändert hat, oder ich mich einfach daran gewöhnt habe. In diesem Buch hat mir jedoch ein wenig die Spannung gefehlt. Zwar war ich die ganze Zeit über neugierig, was in jener Nacht passiert ist und was den Schrei ausgelöst ist, doch große Spannung ist dabei nicht aufgekommen. Dies passt jedoch auch dazu, dass es meiner Meinung nach ein eher unkonventioneller Krimi ist.

Das Buch unterteilt sich in mehrere recht kurze Kapitel, deren Länge ich als angenehm empfinde. Ich finde es gut, wenn ich ein Buch am Ende eines Kapitels beenden kann, da ich dann beim nächsten Lesen nicht zurückblättern muss, um den Fortgang der Handlung zu verstehen. Das war bei diesem Buch der Fall, was ich gut finde. Die Kapitel sind in sich abgeschlossen, sodass sie nicht nur eine Lesehilfe sondern auch eine inhaltliche Abgrenzung sind.

Charaktere:

Mit den beiden Kommissaren Kartl und Neuner bin ich erst langsam warm geworden. Zu Beginn des Buches erschienen sie mir nur sehr oberflächlich dargestellt, da zunächst gar nicht über ihr Privatleben berichtet wurde. Später habe ich dann das ein oder andere Detail erfahren, insgesamt habe ich sie jedoch beide mehr in ihrem Beruf wahrgenommen. Zwar hat die Darstellung gereicht, um sich ein Bild von ihnen zu machen und ihre Arbeit zu verstehen, aber ich hätte mir gewünscht sie besser kennen zu lernen, um sich in sie hineinversetzen zu können.

Cover und Klappentext:

Das rote Cover mit den beiden Silhouetten darauf ist grafisch nicht sehr anspruchsvoll gestaltet, aber dennoch beinhaltet es eine gewisse Aussagekraft. Ich finde es wirkt auf seine eigene Art interessant und es ist außerdem sofort abzulesen, dass es sich bei diesem Buch um einen Krimi handelt. Der Klappentext fasst die Handlung kurz zusammen ohne dabei zu viel über den Ausgang des Buches zu verraten.

Fazit:

Da ich die Idee an sich gut finde, jedoch einige Zeit gebraucht habe um mit dem Schreibstil und den beiden Kommissaren warm zu werden, bewerte ich dieses Buch mit 3,5 Punkten. Da es ein unkonventioneller Krimi ist, finde ich ihn lesenswert, auch wenn er eher weniger spannend ist.