Rezension

Ein unterhaltsamer historischer Krimi, der nicht ganz perfekt ist

Die rubinrote Kammer - Pauline Peters

Die rubinrote Kammer
von Pauline Peters

Bewertet mit 4 Sternen

1907: Die junge Victoria Bredon lebt seit dem Tod ihres Vaters allein mit ihrem Butler. Zusätzlich verärgert sie ihre adeligen Verwandten, indem sie sich den Suffragetten angeschlossen hat, die für das Frauenwahlrecht in England kämpfen. Doch als ein hochrangiges Mitglied des Ministeriums Andeutungen über die Vergangenheit ihres Vaters macht und kurz darauf mehrere Morde in London geschehen, macht sich Victoria auf die Suche nach dem Täter. Unterstützung erhält sie dabei immer wieder von dem Journalisten Jeremy Ryder, doch kann sie ihm wirklich trauen?
Mit diesem Buch hat die Autorin Pauline Peters es geschafft, mich als Leserin gut zu unterhalten, aber nicht mit allem zu überzeugen. Gefallen hat mir besonders, dass sich in dem historischen Roman auch ein echter Krimi verbirgt. So ist das Buch abwechslungsreich und spannend aufgebaut und selbst in Passagen, wo die Ermittlungen stocken, erfährt man viel Geschichtliches, wie z. B über das historische London und etwas über die Suffragettenbewegung, von der ich bis dahin noch nichts gehört hatte.
Frau Peters schreibt flüssig, man kann das Buch sehr leicht lesen und der Handlung gut folgen. Jedoch ruft sie manchmal bestimmte Klischees ab, wie den überpeniblen Butler und die böse adelige Familie. Die Figuren wirken so nur teilweise richtig ,,echt". Zum Beispiel ist Victoria teilweise viel zu emanzipiert und kommt oft gekünstelt rüber. Sie ist zwar eine sympatische junge Frau und beweist bei ihren Mordermittlungen eine gute Spürnase, aber übersieht zum Schluss etwas, dass mir als Leserin schon im Laufe der Handlung ersichtlich war.
Dennoch hat mich ,,Die rubinrote Kammer" gut unterhalten und mir angenehme Lesestunden beschert. Gerne empfehle ich das Buch weiter.