Rezension

Ein vielschichtiges Krimi-Debüt

Die Spur des Jägers - Matthias Ernst

Die Spur des Jägers
von Matthias Ernst

Bewertet mit 4 Sternen

In einer schwäbischen Kleinstadt wird die Leiche einer vermissten Lokalpolitikerin aufgefunden, deren geschundener Körper merkwürdige Verstümmelungen aufweist. Kommissarin Inge Vill und ihr Team übernehmen den brisanten Fall und stürzen sich voller Elan in die Ermittlungen. Und noch während sie auf der Suche nach dem Täter sind, verschwindet mit dem Rektor des örtlichen Gymnasiums eine weitere Person, die im Mittelpunkt der Öffentlichkeit steht. Ein Serientäter ist hier am Werk, der gnadenlos Rache übt und nicht nur der idyllischen Kleinstadt das Fürchten lehrt, sondern auch Inges Leben an den Rand des Abgrunds bringt.

„Die Spur des Jägers“ ist das Debüt von Matthias Ernst, der mit Inge Vill eine Kommissarin ins Rennen schickt, die nicht nur erfolgreich, sondern auch überaus menschlich ist. Doch genau diese Eigenschaft wird ihr zum Verhängnis, als sie einen perfiden Mörder jagt und dabei selbst in Gefahr gerät. Aber nicht nur aus ihrer Sicht wird der spannende und emotional aufwühlende Kriminalroman erzählt. Auch der Mörder kommt in regelmäßig eingefügten Tagebucheinträgen zu Wort und gibt dabei viele Details aus seinem Leben und den mit den Morden einhergehenden Beweggründen preis. Eine Ereigniskette, die in verschiedenen Zeitebenen angesiedelt ist und neben verübten Taten und akribisch geführten Ermittlungen in der Gegenwart auch vergangene und zukünftige Geschehnisse beleuchtet. Deshalb dauert es auch einige Zeit, bis der Leser den gesamten Umfang der schicksalhaften Begebenheiten überblickt und die einzelnen Teile des blutigen Puzzles zu einem schlüssigen Ganzen zusammenfügen kann.

Fazit:

Ein spannender und gut zu lesender Kriminalroman, der mit einem vielseitigen Plot und interessanten Figuren überzeugt, allerdings in seiner Auflösung etwas zu abrupt geraten ist.