Rezension

Ein weiterer gelungener Band der Sturmjahre-Saga, der mich mit seiner mitreissenden Geschichte und authentischen Charakteren fesseln konnte

Sturmjahre -

Sturmjahre
von Lia Scott

Bewertet mit 5 Sternen

Der Erste Weltkrieg und die Zeit danach war für viele Menschen unglaublich prägend. Denn auch wenn der Krieg vorbei war, die Erinnerungen daran blieben und hatten weiterhin einen grossen Einfluss auf das Leben der Menschen. Nachdem mir der zweite Teil der Sturmjahre-Saga so gut gefallen hatte, freute ich mich sehr darauf, mit der Familie Dennon/Macay nach Foxgirth zurückzukehren. Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen.

Darum geht's in »Sturmjahre - Die Melodie der Freiheit«:

»Schottland 1921: Endlich ist der Erste Weltkrieg vorbei, und Keillan hat es heil ins beschauliche Dorf Foxgirth zu seiner Familie zurückgeschafft. Doch gerade, als er sich neu sortieren will, tritt unerwartet ein Wirbelwind in sein Leben, der alles durcheinanderbringt: Isabella Mac Conallta, die Tochter des mächtigen Bosses der Edinburgher Unterwelt, die vor ihrem Vater und einer Zwangsehe auf der Flucht ist. Ehe Keillan in Ruhe darüber nachdenken konnte, hat er Isabella sein Ehrenwort gegeben, ihr zu helfen, und muss schon wieder fort von zu Hause, um sie in Sicherheit zu bringen. Und nicht nur, dass sie sich unterwegs als Ehepaar ausgeben müssen, um keinen Verdacht zu erregen, auch sonst bringt diese temperamentvolle Frau ihn ziemlich aus dem Konzept…«

Original-Klappentext

 

Meine Meinung:

Auch in diesem Buch konnte mich der Schreibstil von Lia Scott von Anfang an wieder einnehmen. Es brauchte nur wenige Seiten, bis ich mitten in der Geschichte angekommen war. Dieses Buch ist bereits das dritte der Sturmjahre-Saga, weshalb wir im Verlaufe des Romans verschiedenen Charakteren aus den ersten beiden Bänden wieder begegnen. Über das Wiedersehen mit bekannten Figuren habe ich mich sehr gefreut. Aber auch ohne die vorigen Bände zu kennen, werden Leser*innen keine Mühe haben, sich in der Welt der Dennons und Macays zurechtzufinden. Die Geschichte wird sowohl aus Isabellas als auch aus Keillans Perspektive geschildert.

Isabella und Keillan waren mir als Protagonist*innen sehr sympathisch. Keillan habe ich bereits im zweiten Teil der Reihe kurz kennengelernt. Seine freundliche, ruhige und loyale Art haben mir sehr gut gefallen. Isabella hingegen ist charakterlich das komplette Gegenteil. Sie ist leidenschaftlich und impulsiv und lässt sich nicht von ihren Träumen und Vorstellungen abbringen. Entsprechend trifft Feuer auf Wasser, als die beiden sich zum ersten Mal begegnen. Dazu kommt, dass die beiden aus völlig verschiedenen Welten kommen und in ganz unterschiedlichen Umfeldern aufgewachsen sind. Besonders Isabella macht im Verlaufe des Romans eine wunderbare Entwicklung zu einer starken Frau durch, die ich gerne mitverfolgt habe.

Auch die Nebenfiguren wurden, wie im zweiten Band, authentisch dargestellt. Wie bereits erwähnt, freute ich mich sehr über das Wiedersehen mit Archie und Vika, aber auch mit Bonnie und Connor. Im Verlaufe des Buches lernen wir vor allem Malvina, Keillans Tante, sehr gut kennen. Mit ihrer herzensguten und hilfsbereiten Art muss man sie als Leser*in einfach liebenswert finden. Aber auch Isabellas Familie nimmt eine prägende Rolle in der Geschichte ein.

Das Ende des Ersten Weltkriegs und die Folgen für die Menschen im historischen Schottland sind zentrale Themen in diesem Roman. Auch hier wurde wieder viel Wert auf detaillierte Recherchen gelegt, die auf eine spannende Art in die Geschichte eingebettet wurden. Spannend fand ich z.B. die Arbeit von Isabellas Vater, des »Gangsterbosses« und der Lads in Edinburgh. Aber auch das einfache Leben auf dem Land wurde auf eine interessante Weise dargestellt, sodass nicht nur Isabella viel darüber lernen konnte, sondern auch wir Leser*innen. Die Unterschiede zwischen Arm und Reich, aber auch andere Themen wie Familie, Freundschaft, die eigene Zukunft, gesellschaftlicher Wandel, die Rolle der Frau und viele weitere prägen diesen Roman, in dessen Zentrum natürlich die Liebesgeschichte von Isabella und Keillan steht.

 

Fazit:

»Sturmjahre - Die Melodie der Freiheit« konnte mich mit seiner mitreissenden Geschichte und zwei völlig gegensätzlichen Protagonist*innen, die aber wunderbar zusammenpassen, wiederum überzeugen. Ich bin sehr gerne mit Isabella und Keillan zurück ins historische Schottland der 1920er-Jahre zurückgekehrt - und freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil!